80 Jahre DEG-Geschichte in einer Galerie

Zwei Wochen lang sind in der Immermannstraße die berühmtesten Bilder des Düsseldorfer Eishockeys zu sehen.

Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Als Sportverein ist es recht simpel, die eigene Laune zu heben: Wenn es gerade nicht läuft, besinnt man sich der Vergangenheit. Und wenn man eine so große hat wie die Düsseldorfer EG, ruft man sich ein paar alte Bilder aus besseren Tagen ins Gedächtnis, lädt die Protagonisten ein und verbringt einen schönen Abend.

Nun wäre es natürlich unfair, der DEG vorzuwerfen, die unter der Woche eröffnete Kunstausstellung als Ablenkung von der aktuellen Eishockey-Saison zu verstehen. In der war die DEG vor dem gestrigen Spiel gegen Iserlohn (siehe Kasten) nur Vorletzter. Aber die Ausstellung wurde ja monatelang geplant.

Für die hatten die DEG und die Galerie Wallstyle (Immermannstraße 7, Mo.-Fr. von 10 bis 18, Sa. von 12 bis 18 Uhr geöffnet) dutzende Bilder aus der Vereinshistorie ausgewählt und mit einer speziellen Drucktechnik reproduziert. Manche sind gar per LED beleuchtet. Er sei ein „großer Fan dieser Technik“, sagte DEG-Geschäftsführer Stefan Adam und klang dabei nicht so, als müsse er das jetzt sagen. Denn die Bilder sehen in der Tat beeindruckend aus. Seien sie nun von der Agentur Horstmüller aus den großen 60er bis 90er Jahren oder aktuelle von Fotografen wie Arno Bachert, Sven Spranger, David Steinwachs, Daniel Schneider, David Young und Birgit Häfner.

Kaum einer der Besucher — auch die Spieler des derzeitigen Kaders — liebäugelte nicht damit, sich das ein oder andere mitzunehmen. Manche taten das, denn sie werden verkauft. Kleinere gibt es ab 150 Euro, Mittelgroße für 1500, die mehrere Meter breiten für 3500 Euro. Am Montag beginnt um 17.30 Uhr eine Führung durch die Galerie für DEG-Fans.

Zur Vernissage waren natürlich auch die gekommen, die auf den Bildern zu sehen sind: Vereinslegenden wie Otto Schneitberger, Walter Köberle Wolfgang Boos, Udo Lingemann, Andreas Niederberger oder Daniel Kreutzer. Da war natürlich Zeit für Anekdoten. Etwa für Köberles erstes Spiel in Düsseldorf Mitte der 60er. Köberle spielte noch für Kaufbeuren und war erst 17, da hätte die ganze Brehmstraße um 22 Uhr „Köberle ins Bett“ gerufen. Oder die alte Geschichte von 1975, als das Team im Flugzeug erfuhr, dass es Meister ist und die Maschine zum Wackeln brachte.

Auch Otto Schneitberger — über Jahre das Gesicht der DEG — blickte gern zurück. Beispielsweise auf seine ersten Spiele nach seinem Wechsel aus Bad Tölz. Für die bayerischen Vereine, denen die Talente damals zu Dutzenden den Rücken kehrten, um in Düsseldorf, Köln oder Berlin Geld zu verdienen, seien sie „Vaterlandsverräter“ gewesen, lachte er. Damals war die DEG die Nummer eins der Stadt, da war es fast unmöglich, an Tickets zu gelangen. „Wir waren nicht nur erfolgreich, wir waren auch mehr mit dem Verein verbunden als die Spieler heute“, ergänzte Köberle, „damals ist man nicht oft gewechselt, der Kern ist zehn Jahre zusammengeblieben.“

Ein netter Abend war das. Einer, an dem das oft überstrapazierte Wort der „DEG-Familie“ Realität wurde. Und einer, den es gebraucht hatte in den zuletzt trüben Wochen.