Düsseldorfer EG Christof Kreutzer: „Das werden harte Wochen“

Die DEG startet bereits in die Vorbereitung. Bis zum ersten Spiel geht es um Kraft und Ausdauer.

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Düsseldorf. Irgendwann guckte Christof Kreutzer dann doch mal etwas genauer hin. Schließlich kommt es ja nicht alle Tage vor, dass nebenan ein Team aus der Fußball-Champions-League trainiert. Zwar liefen die Borussen aus Mönchengladbach zum Abschluss ihrer Einheit in der Leichtathletikhalle an der Stockumer Arena lediglich Runde und Runde. Aber man weiß ja nie, ob der finanziell erheblich besser ausgestattete Fußball nicht doch ein paar neue Übungen im Programm hat, die auch einer Eishockey-Mannschaft nutzen könnten. Gerade einer, die sich ebenfalls für die Champions League qualifiziert hat.

Weil die Düsseldorfer EG durch eine nicht für möglich gehaltene Vorsaison zu jenen Teams aus der Deutschen Eishockey Liga gehört, die bald international spielen, bestreitet sie schon im August ihr erstes Pflichtspiel der neuen Saison. In der Liga geht es am 11. September los.

Und so rief Trainer Kreutzer sein neues Team bereits am Mittwoch zum Trainingsauftakt zusammen. Zumindest Teile davon. Die jüngeren Deutschen waren da, die erfahrenen sowie die Nordamerikaner trudeln erst in diesen Tagen nach und nach im Rheinland ein.

Mit Eishockey an sich hatte das Auftakttraining bei Temperaturen jenseits der 30 Grad nur entfernt etwas zu tun. Viel mehr geht es in den ersten Wochen mit all den Seilen, Hanteln und Gewichten um die körperlichen Grundlagen: Kraft und Athletik, Schnelligkeit und Ausdauer. Dass das extrem anstrengend ist und selten Spaß macht, weiß auch Kreutzer. Und selbst, wenn es am 27. Juli erstmals aufs Eis an der Brehmstraße geht, wird sich das vorerst nicht ändern: „Die ersten zwei Wochen werden sehr hart werden. Unser erstes Spiel ist erst in der Schweiz.“

Deswegen soll auch der Spaß nicht zu kurz kommen: „Wir machen zum Schluss immer ein paar Laufspiele: Fußball, Basketball, Beachvolleyball. Zwei Mal die Woche gehen wir auch zum Boxen.“, sagte der 48-Jährige, der seine Jungspunde deshalb lieber anfeuerte und lobte, statt sie wie in einem Ausbildungscamp anzuschreien.

Zumal das, was die Spieler an Einsatz und Leistung boten, auch ansehnlich war. „Ich gehe davon aus, dass jeder durchgehend im Training ist“, zeigte sich Kreutzer wenig überrascht davon und verwies auf die individuellen Pläne, die Co-Trainer Tobias Abstreiter verteilt hatte. „Jeder weiß, auf was wir Wert legen und was für Tests kommen“, sagte Kreutzer, der „sehr zuversichtlich“ sei, dass sich alle dran gehalten haben, „auch aufgrund der Erfahrung aus der Vorsaison.“

Eben jene Vorsaison hatte die DEG als Halbfinalist beendet. Und nebenbei die alte Eishockey-Stadt Düsseldorf aufgeweckt. Nun steigt der Druck, das zu bestätigen. Die Leute gucken nun wieder genauer hin, was die Rot-Gelben so treiben. „Aber wir hatten damals auch Druck. Den Druck, da unten wegzukommen“, sagte Kreutzer mit Blick auf die beiden Jahre am Tabellenende. Eine Region, mit der DEG naturgemäß nichts mehr zu tun haben will. Allerdings, und das war Kreutzer wichtig, bedeute die starke vergangene Saison und der nun breitere Kader nicht automatisch, dass es wieder für die letzten Vier reicht.

Zumal in Torhüter Tyler Beskorowany auch der Starspieler der Vorsaison nicht mehr da und auch Bobby Goepferts Zukunft ungewiss ist (siehe Kasten). „Wir wollen in die Play-offs. Egal wie“, sagte der Trainer. Bei der Vorbereitung im vergangenen Sommer hätten er und Tobias Abstreiter sich auch erst mal einspielen müssen. Nun, nach nur einem Jahr, seien sie bereits ein routiniertes Team: „Es fallen einem viele Dinge leichter. Ich will nicht sagen, dass man weniger arbeitet. Aber wir haben den Vorteil, dass wir eingespielter sind.“