Daschner wird zur Führungsfigur
Der 26-Jährige ist der punktbeste Verteidiger der DEG.
Düsseldorf. Zunächst feierte der DEG-Anhang den zweifachen Torschützen Andreas Martinsen. Doch die Fans im Rather Dome skandierten nach dem 5:3-Sieg gegen die Iserlohn Roosters noch einen anderen Namen: „Kreutzer, hol’ den Daschner raus“, schallte es von den Rängen. Der Kapitän fuhr vom Eis, und kurz darauf erschien der zuvor fehlende Verteidiger nur noch in Unterwäsche. Stephan Daschner schnappte sich das Mikrofon und stimmte die „Humba“ an.
„Nach dem 3:0 waren wir uns zu sicher. Das passiert im Eishockey dann eben schnell“, sagte der 26-Jährige über die Schwächephase der Düsseldorfer EG im zweiten Drittel. Ob diese mit der Tatsache zusammenhing, dass Daschner in jenem Drittel nach gebrochener Kufe mit einem geliehenen Schlittschuh spielte, lässt sich wahrscheinlich nicht beweisen.
Der Neuzugang vom Zweitligisten EV Landshut hat sich bei den Rot-Gelben längst etabliert. Mehr sogar, denn Daschner ist mit zwei Toren und neun Vorlagen mittlerweile der punktbeste Verteidiger in der Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer.
Der gebürtige Ingolstädter hatte großen Anteil am siebten Heimsieg der DEG. Sein mächtiger Schlagschuss in der fünften Minute eröffnete den Sturmlauf im ersten Drittel. Nur drei Minuten später war es wieder Daschner, der in Überzahl von der blauen Linie abzog — Andreas Martinsen fälschte zum 2:0 ab.
Neben Torhüter Tyler Beskorowany, der vom Fachblatt „Eishockey News“ zum Spieler des Monats November in der Deutschen Eishockey Liga gewählt wurde (Fangquote in acht November-Spielen: 95,2 Prozent), hat sich auch Daschner zu einer wichtigen Säule in der Defensive der DEG entwickelt. Nach dem Ausfall von Tim Conboy ist Daschner inzwischen der zuverlässigste Verteidiger — auch am Mikrofon sind seine Fähigkeiten mehr als solide.