Torjäger Martinsen ist wieder da
Nach zuletzt zehn Spielen ohne Tor schießt der Norweger die DEG beim 5:3 gegen Iserlohn mit zwei Toren zum Sieg.
Düsseldorf. Wenn Eishockey-Stürmer zehn Spiele in Folge ohne Treffer bleiben, dann darf zweifelsohne von einer Flaute gesprochen werden. Für DEG-Stürmer Andreas Martinsen schien das gegnerische Tor in den vergangenen Wochen wie vernagelt zu sein. Was auch immer der Norweger versuchte, im Abschluss blieb er glücklos. Im gesamten November gelang ihm kein einziger Treffer. Sonntag endlich war Schluss mit der Ladehemmung. Beim 5:3 gegen die Iserlohn Roosters gelangen Martinsen seine Saisontore 13 und 14.
Die Angriffsreihe um Ken André Olimb, Manuel Strodel und eben Martinsen ist so etwas wie die Lebensversicherung der DEG in Sachen Scorerpunkte. Nicht zuletzt aufgrund einiger Ausfälle kam es auch Sonntag wieder auf die beiden Norweger und ihren Sturmpartner an. Und die gefährlichste Reihe der Düsseldorfer lieferte. An vier der fünf Tore war allein Martinsen direkt beteiligt.
„Momentan fehlt Andreas etwas das Glück. Schlimmer wäre es, wenn er keine Chancen hätte“, hatte Co-Trainer Tobias Abstreiter noch vor dem Wochenende über die Durststrecke Martinsens gesagt. Und das Glück kehrte in einem kuriosen Spiel nicht nur zur Nummer 24 zurück.
Nach zehn Vollgas-Minuten im ersten Drittel lag der achtfache Deutsche Meister mit 3:0 vorn. Stephan Daschner (4.), eben jener Martinsen (8.) und Rob Collins (10.) trafen gegen völlig überforderte Gäste.
Schnörkellos, mit zwei Toren in Überzahl und einer sicheren, wenn auch kaum geforderten Defensive sahen die DEG-Anhänger unter den 6180 Zuschauern im Rather Dome einem lockeren Sieg entgegen. Von Nachwirkungen wegen der Doping-Posse um Michael Davies unter der Woche war nichts zu spüren.
Doch ein von Brodie DuPont verwandelter Penalty (19.) wurde zum Weckruf für die Iserlohner. Im zweiten Drittel verlor die DEG den Faden. Nach Toren von Boris Blank (28.) und Dylan Wruck (33.) war die Begegnung plötzlich wieder ausgeglichen. Tyler Beskorowany im Düsseldorfer Tor hatte bis zu diesem Zeitpunkt kaum etwas zu tun, musste dann aber dreimal die Scheibe aus dem Netz holen.
Nach dem 3:3 lieferten sich beide Mannschaften ein Spiel mit offenem Visier. Und die DEG hatte Glück, dass das Spiel nicht komplett kippte. Doch dann schlug plötzlich der torhungrige Andreas Martinsen wieder zu. Nach einer unübersichtlichen Szene vor Iserlohns starkem Torhüter Mathias Lange stocherte der Außenstürmer die Scheibe zum 4:3 nach 38 Minuten über die Linie.
Im Schlussabschnitt blieb das Spiel offen. Iserlohn setzte alles auf eine Karte und nahm Torhüter Lange vom Eis. Travis Turnbull gelang 27 Sekunden vor Schluss — natürlich auf Zuspiel von Martinsen — das erlösende 5:3. Die Fans feierten den Matchwinner nach zwei Toren und zwei Assists mit lauten Sprechchören. Und der sonst eher ruhige Norweger ließ sich nicht bitten und legte zum Abschluss noch ein kleines Tänzchen aufs Eis.