DEG durch nichts zu erschüttern
Die Haie kämpfen, aber das Team von Christof Kreutzer hat beim 5:4-Sieg immer eine Antwort parat.
Düsseldorf. Was für ein spektakuläres Derby. 90 Tage vor dem Winter Game zwischen beiden Teams gewann die Düsseldorfer EG am Sonntag vor 8870 Zuschauern im Rather Dome gegen die Kölner Haie verdient mit 5:4 (1:1, 1:0, 3:3), feierte im 204. Duell den 91. Sieg. „Das war ein Wahnsinns-Spiel“, sagte Angreifer Michael Davies.
Es war der vierte Sieg aus den vergangenen fünf Spielen. Am Freitagabend hatte die DEG Schwenningen mit 4:1 (1:0, 1:1, 2:0) besiegt. Rob Collins war vor 4535 Zuschauern mit dem Tor zum Endstand sein zweiter Saison-Treffer gelungen. „Schön, dass es endlich wieder geklappt hat“, sagte der Angreifer. In der vergangenen Spielzeit war Collins bei den Kölner Haien bester Scorer in den Play-offs. Dennoch verpasste er den Titel mit dem KEC, was dessen Trainer Uwe Krupp in Tateinheit mit dem missratenen Saisonstart nun den Job gekostet hat. „Der Zeitpunkt war schon etwas überraschend“, sagte Rob Collins.
Zumal der KEC derzeit einige Ausfälle zu beklagen hat. Neben den verletzten Abwehrspielern Alexander Sulzer, Moritz Müller und Andreas Holmqvist musste der neue Coach Niklas Sundblad Sonntag auch auf die gesperrten Stürmer Marcel Müller und John Tripp verzichten. Der Not geschuldet musste Angreifer Charlie Stephens als Verteidiger Dienst verrichten. Dabei unterlief ihm früh ein Foul, was die DEG sofort zu nutzen wusste. Einen Schuss von Stephan Daschner fälschte Michael Davies aus kurzer Distanz zum 1:0 ab, und nach nur 126 Sekunden kochte der Dome.
Köln kam Mitte des ersten Drittels, angetrieben vom fast 41-Jährigen Mirko Lüdemann, besser ins Spiel. Binnen kurzer Zeit musste DEG-Torhüter Beskorowany in Unterzahl gegen Minard, Johnson und Weiß klären. Doch just als die prekäre Situation überstanden war, traf Stephens direkt vom Bullypunkt aus zum 1:1 (17.). Kurz vor der ersten Pause vergab Michael Davies freistehend die erneute Führung, aber die Szene verlieh der DEG neuen Schwung. Der starke Ken-André Olimb vergab zwar zunächst, doch in Unterzahl unterlief den Haien ein Fehler im Passspiel. Tim Conboy reagierte blitzschnell und schob den Puck überlegt zum 2:1 ins linke untere Eck (24.).
Nun fuhr die DEG einen Angriff nach dem anderen. Olimb trieb überragend an, Daschner traf den Pfosten (35.), Fischbuch verfehlte knapp (36.). Das rächte sich, Köln kam durch Ohmann zum 2:2 (43.). Doch auch das konnte die DEG nicht erschüttern. Olimb passte zu Niki Mondt, der drosch den Puck zum 3:2 ins Netz (46.). 109 Sekunden später erhöhte Travis Turnbull auf 4:2.
Die Haie allerdings zeigten Kampfgeist. Nick Latta verkürzte (49.). Als Köln zum zweiten Mal wegen zu vieler Spieler auf dem Eis in Unterzahl agieren musste, erzielte Andreas Martinsen das 5:3 (55.). Philip Riefers machte es noch einmal spannend, doch die DEG brachte das 5:4 in den restlichen 85 Sekunden über die Zeit.