Zum Auftakt gleich das rheinische Derby

Niklas Sundblad ist neuer Trainer der Haie. Mit Ingolstadt wurde er Meister.

Foto: Bernd Thissen/dpa

Düsseldorf. Als die Düsseldorfer EG am 30. September gegen die Nürnberg Ice Tigers nach Penaltyschießen mit 4:3 gewann, war Niklas Sundblad interessierter Beobachter des Geschehens im Rather Dome. Der 41-jährige Trainer stand ohne Job da, wollte sich aber natürlich über das Geschehen in der Deutschen Eishockey—Liga (DEL) auf dem Laufenden halten. Seit Freitag kann Sundblad seine Notizen nun auch wieder arbeitstechnisch verwenden. Der Schwede tritt bei den Kölner Haien die Nachfolge des entlassenen Uwe Krupp an (siehe Seite 10) und ist mit dem Vize-Meister am Sonntag (16.30 Uhr) schon wieder zu Gast im Rather Dome.

Dann steht das 204. Rheinische Derby zwischen dem KEC und der Düsseldorfer EG auf dem Programm. Sundblad trifft also gleich an seinem ersten Dienst-Wochenende bei den Haien auf den Club, wo seine Karriere als Spieler in Deutschland begann. Im Jahre 2000 holte die DEG Niklas Sundblad von den Malmö Redhawks. In 59 Spielen gelangen dem Angreifer 22 Treffer und ebenso viele Torvorlagen, woraufhin ihn die Kölner Haie abwarben, mit denen Sundblad 2002 Deutscher Meister wurde.

Einen Titel, den er im April dieses Jahres auch als Trainer holte. Sundblad gelang das Husarenstück, den ERC Ingolstadt nach der schwächsten Vorrunde seiner DEL-Geschichte, von Platz zehn aus zum Triumph zu führen. In der Endspielserie wurde just der KEC besiegt, einen neuen Vertrag bekam Sundblad dafür jedoch nicht. „Vielleicht war es mein Fehler, vielleicht der meines Agenten. Möglich aber auch, dass der ERC einfach zu ungeduldig war“, sagte Sundblad. Legitim, dass der Hobby-Angler mit dem Meisterschaftsgewinn ein paar Euro mehr verdienen wollte. Ein Poker, der eventuell noch zu einer Einigung geführt hätte. Doch der ERC gab ohne Sundblad zu informieren eine Pressemitteilung über die (vorerst) abgebrochenen Verhandlungen heraus, womit das Tischtuch zerschnitten war.

Nun ist Sundblad wieder beim KEC. Dort arbeitete er schon von 2011 bis 2013 als Assistent von Krupp. Es gibt nicht wenige in Köln, die sagen, dass Sundblad der heimliche Chef war. Seine Rückkehr ist also nur logisch.