DEG in Berlin unter Wert geschlagen

In den ersten Minuten hatten die Düsseldorfer zwar ein optisches Übergewicht, konnten aber wie gewohnt das erste Überzahlspiel nicht nutzen.

Düsseldorf. Die Erinnerung an den altehrwürdigen Wellblechpalast im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen, den die DEG Metro Stars zuletzt im Halbfinale der Play-offs um die DEL-Meisterschaft 2008 bespielt hat, verblasst: Am Dienstag schlugen die Düsseldorfer mit ihrem ersten Besuch in der O2-World ein neues Hauptstadt-Kapitel auf.

Bei der Premiere in der mit 13.500 Zuschauern fast voll besetzten Arena lieferten sich beide Teams lange Zeit ein ausgeglichenes Spiel auf unterhaltsamem Niveau - beim 4:6 (0:1, 2:1, 2:4) aber mit dem schlechteren Ende für die DEG.

In den ersten Minuten hatten die Düsseldorfer zwar ein optisches Übergewicht, konnten aber wie gewohnt das erste Überzahlspiel nicht nutzen. Just war die Strafzeit für den Berliner Richie Regehr abgelaufen, da trafen die Eisbären mit ihrer ersten Chance durch Tyson Mulocks Flachschuss (7.).

Was eine Pause bewirken kann, durften die Eishockey-Fans im zweiten Drittel bestaunen. 22 Sekunden waren gespielt, als Evan Kaufmann am langen Pfosten ausglich. Und nur 43 weitere Sekunden vergingen, ehe die Eisbären-Fans den nächsten Schock verdauen mussten. Der mit einem angebrochenen Zeh aufgelaufene Ryan Ramsay traf nach Vorlage von Patrick Reimer zum 2:1 für die DEG.

Jetzt nahm die Partie richtig Fahrt auf. Eisbären-Verteidiger Deron Quint glich zum 2:2 (26.) aus, wobei Torhüter Jamie Storr nicht sonderlich gut aussah. Es folgte eine handfeste Schlägerei, nachdem Jamie Storr von Stefan Ustorf über Gebühr bedrängt worden war.

Jeweils drei Spieler (auf DEG-Seite Storr, Holzer und Bazany) beider Klubs mussten mit je insgesamt zehn Minuten vom Eis. Die Bilder von der jüngsten Auseinandersetzung der DEG mit Iserlohn, für die der Rooster-Spieler Brad Tapper übrigens für sechs Spiele gesperrt wurde, waren wieder präsent.

Gegen Steve Walker hatte der zurückgekehrte Storr im dritten Drittel noch sensationell pariert, beim 3:2 (46.) für die Eisbären durch einen Fernschuss von Andre Rankel sah der Goalie erneut nicht gut aus.

Berlin zauberte jetzt: Das 4:2 nach einer Dreifach-Kombination von Rankel, Beaufait und Robinson (54.), das 5:2 (55.) durch Beaufait und das 6:2 (55.) von Walker bedeuteten die Entscheidung. Düsseldorf hatte sich völlig unnötig unter Wert besiegen lassen, daran änderten auch die Ergebniskorrekturen von Fabio Carciola und Korbinian Holzer in den letzten beiden Minuten nichts mehr.