DEG jagt einen alten Traum

Trotz zwölf Jahren ohne Titel in der DEL bleiben die Ansprüche in Düsseldorf sehr hoch.

Düsseldorf. Von einer ruhigen Vorbereitung auf die 15. Saison in der Deutschen Eishockey Liga konnten die Verantwortlichen bei den DEG Metro Stars nur träumen. Beim achtfachen Deutschen Meister gab es in der Sommerpause eine Hiobsbotschaft nach der anderen. In Robert Dietrich verlor der Vize-Titelträger von 2006 nach Alexander Sulzer den zweiten deutschen Nationalspieler an die NHL.

Obwohl sich der 22-jährige Dietrich in der Vorsaison schwer verletzte und lange ausfiel, pochten die Nashville Predators auf ihren Vertrag, und die DEG musste Dietrich ziehen lassen. Überraschend kam dazu die Nachricht von der Schulter-Operation Peter Ratchuks, und dazu noch die wochenlange Hängepartie um den Formfehler von Kapitän Kreutzer bei der Nationalen Doping Agentur.

Inzwischen hat Kreutzer sein Spielrecht in der DEL zwar über eine Einstweilige Verfügung erwirkt, aber der neue Trainer Harold Kreis musste lange ohne den 28-jährigen Nationalspieler planen, was die Vorbereitung ebenfalls erschwerte.

Immerhin soll sich die Verpflichtung von Harold Kreis als Glücksgriff erweisen. "Wir liegen auf einer Linie, menschlich und sportlich", sagt Nethery über seinen langjährigen Weggefährten aus Mannheimer Erfolgstagen. Mit dem Tschechen Slavomir Lener hatte Nethery vor Jahresfrist dagegen kein Glück.

Nach 100 Tagen wurde Lener wegen Erfolgslosigkeit entlassen. "Diese Verpflichtung war ein Missverständnis", gibt Nethery auch zu. Die hochkarätige Mannschaft spielte damals schlichtweg unter ihren Möglichkeiten. Der sportliche Supergau konnte mit Nethery als Trainer und Manager gerade noch abgewendet werden.

Die Mannschaft kämpfte sich in der 2007/2008 über die Play-off-Qualifikation bis ins Halbfinale und unterlag nach fünf spannenden Spielen dem späteren Meister Berlin. Trotzdem blieb ein bitterer Beigeschmack. Durch den Zuschauerrückgang (1300 Besucher weniger pro Heimspiel) fehlten rund 800 000 Euro zur Kalkulation, was Nethery bei den Spieler-Verpflichtungen für diese Saison zu spüren bekam.

Der Etat wurde heruntergefahren, der Kader dezimiert. Trotzdem hat die Düsseldorfer EG noch eine der teuersten DEL-Mannschaften. Das Wort Meisterschaft will man in der Führungsetage der Metro Stars zwar nicht strapazieren, aber der Anspruch ist nach zwölf Jahren ohne Titel so hoch wie immer.

Der Abonnements-Meister der 90er Jahre will in der dritten Saison im 13 400 Zuschauer fassenden Rather Dome nicht nur sportlich überzeugen, sondern die Zuschauer auch mit Showelementen in eine der modernsten Spielstätten Europas locken. Eine Werbepaket wurde im Vorfeld der Saison auf den Weg gebracht, Jetzt soll nur noch der Erfolg her.