DEG und die Pokal-Reise in die Vergangenheit
Die Metro Stars treten Samstag in Bad Tölz und Sonntga beim SC Riessersee an. Im Olympia-Eisstadion gibt es ein Volksfest.
Düsseldorf. Der Mann freut sich auf den morgigen Sonntag wie ein kleines Kind auf Weihnachten. "Für uns kann es gar kein attraktiveres Los geben." Schon seit Wochen fiebert Manager Ralph Bader dem Eishockey-Pokalspiel seines SCRiessersee gegen die Düsseldorfer EG (15 Uhr, Olympia-Eisstadion Garmisch) ungeduldig entgegen. Seit langer Zeit pflegen beide Vereine und deren Anhänger eine herzliche Freundschaft.
Wohl kaum ein anderer Klub hat es geschafft, so positiv und dauerhaft im Liedgut eines anderen Eisstadions vertreten zu sein, wie der SCR im "Klingglöckchen, klingelingeling" der DEG-Fans. "Natürlich werden wir die Begegnung ernsthaft angehen, aber irgendwie ist es doch wie ein Familientreffen", so Bader.
Und daran sollen so viele Gäste wie möglich teilnehmen. An Bäumen, Laternenpfählen und Häuserwänden - überall hängen die Ankündigungsplakate für dieses Traditionsduell. Irgendwie versetzt das einen Eishockey-Fan in die 70er und 80er Jahre zurück. "Heute Eishockey - zwei Worte, die die aktuelle Erwachsenengeneration damals als Kinder im Sommerurlaub auch bei 30 Grad ins Eisstadion trieb.
Der SC Riessersee und die Düsseldorfer EG werden wie früher die Zuschauer anlocken. Dazu hätte es des Werbeautos gar nicht bedurft, das derzeit mit einem Megaphon auf dem Dach durch Garmisch-Partenkirchen fährt, aus dem laut dröhnt: "Besuchen sie den Nostalgie-Klassiker."
Doch bevor es zur Neuauflage des Play-off-Finales von 1981 kommt, in dem Riessersee seine zehnte und bislang letzte Meisterschaft feiern konnte, steht für die DEG noch ein weiteres Pokalspiel an. Heute (19.30 Uhr) geht es zum EC Bad Tölz. Ein gutes Omen? Als die Rot-Gelben 2006 den Pokal letztmalig gewinnen konnten, wurde das Team aus dem Isarwinkel in der ersten Runde 2:1 bezwungen.
Für den neuen DEG-Trainer Harold Kreis ist das Pokal-Wochenende in Bayern nicht nur irgendeine Testspielserie. "Es sind die letzten beiden Testspiele vor dem Saisonstart, und die nehmen wir ernst. Wir wollen gewinnen", so Kreis, der wieder auf Daniel Kreutzer zurückgreifen kann.
Der Kapitän wird in der dritten Sturmreihe mit Bradley Tutschek (dazu Peter Boon oder André Schietzold) eingesetzt. "Momentan laufen die ersten beiden Reihen zu gut, um zu wechseln. Die Lösung muss aber nicht fix sein." Jamie Storr wird in beiden Partien zwischen den Pfosten stehen. Jochen Reimer ist nach überstandener Gehirnerschütterung "Back up"-Goalie.