DEG kämpft sich Stück für Stück auf einen Play-off-Platz

In jedem der jüngsten Auswärtsspiele ging es bergauf. Der Höhepunkt folgte jetzt in Hamburg.

DEG kämpft sich Stück für Stück auf einen Play-off-Platz
Foto: Häfner

Düsseldorf. Manchmal kann so eine Niederlage im Nachhinein auch ganz heilsam sein. Bei der Düsseldorfer EG liegt die entscheidende Pleite, nach der alles besser wurde, jetzt knapp einen Monat zurück. Anfang Oktober verlor die DEG mit 1:2 bei den Eisbären Berlin. Es war die fünfte Niederlage im fünften Auswärtsspiel in der Deutschen Eishockey-Liga. Doch anstatt an der chronischen Erfolglosigkeit in der Fremde zu verzweifeln, schöpfte die DEG in Berlin neuen Mut.

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Foto: Birgit Häfner

„Die Leistung stimmt mich sehr zuversichtlich“, hatte Christof Kreutzer unmittelbar danach gesagt und damit einiges an Kopfschütteln ausgelöst. Doch es ging dem DEG-Trainer nicht um die reinen Punkte, er hatte eine Entwicklung gesehen. Zum ersten Mal war es seinem Team gelungen, auf fremdem Eis mitzuhalten.

Im Gegensatz zu den vier Auswärtsspielen zuvor, in denen es regelrecht vorgeführt wurde und 26 Tore kassiert hatte. Selbst das vermeintlich ausgeglichene 3:4 in München war alles andere als das. Nur die beiden Treffer in der Schlussphase ließen die erneut nahezu chancenlose DEG als gleichwertigen Gegner erscheinen. Doch ein solcher war sie erst beim Spiel in Berlin — der Startschuss für ein völlig neues Auftreten auf fremdem Eis.

Seitdem hat sich das Kreutzer-Team in jedem Spiel gesteigert. Bereits beim nächsten in Mannheim — dem ersten der gestern endenden sechs Auswärtsspiele in Serie — spielte die DEG wie ausgewechselt und ging erstmals mit einer Führung in die erste Pause. Zwar bog der Tabellenführer das Spiel noch um und gewann 3:2. Aber dass ein Spitzenteam zu Hause bis zur letzten Sekunde gegen die DEG zittern muss, hatte es lange nicht gegeben.

Zwei Tage später folgte in Krefeld (2:3 nach Verlängerung) der erste Auswärtspunkt der Saison, der mit etwas Glück und ohne die vermeidbaren Strafzeiten auch ein Sieg hätte sein können. Der kam dann ein Wochenende später — und zwar doppelt. Erst gewann die DEG souverän mit 4:1 in Nürnberg, dann mit 2:1 nach Verlängerung in Straubing.

Zwar war der Erfolg beim Tabellenletzten spielerisch ein kleiner Rückschritt. Aber dass das Team jetzt auch schwache Spiele gewinnt, weil es in den entscheidenden Momenten alles richtig macht, war ebenfalls neu. „Letztes Jahr hätten wir das Spiel noch verloren“, war sich Kreutzer sicher, dessen Team danach auch beim Meister in Ingolstadt überzeugte. 3:1 führte die DEG nach 40 Minuten. Erst am Ende brach sie ein und verlor 4:5. Mit entsprechender Wut im Bauch ging zum Team der Stunde nach Hamburg, wo es am Sonntag beim 4:2 den bisherigen Saisonhöhepunkt gab.

So konnte Kreutzer das nächste erfolgreiche Auswärtswochenende abhaken. „Wir haben fünf gute Drittel gespielt“, sagte der Coach, dessen Team sich pünktlich zur zweiwöchigen Pause auf Rang neun vorgekämpft hat. Weil es nun auswärts punktet. Und weil es in Berlin erkannt hat, dass es überall mithalten kann: beim Tabellenführer, beim Meister und beim Team der Stunde.