In Nürnberg stark, in Straubing glücklich

DEG holt in Bayern fünf Punkte. Tritt beim Schlusslicht aber überheblich auf.

In Nürnberg stark, in Straubing glücklich
Foto: Schindler

Düsseldorf. Mit fünf von sechs möglichen Punkten im Gepäck kehrte der Tross der Düsseldorfer EG aus Bayern zurück. Vielleicht hätte das Team von Trainer Christof Kreutzer gar die Maximalausbeute geholt, wenn der Gegner am Sonntag nicht das Tabellenschlusslicht aus Straubing gewesen wäre. „Ich hätte lieber gegen ein anderes Team gespielt“, sagte Kreutzer.

Das klingt im ersten Moment vielleicht paradox, doch nach dem glanzvollen 4:1 bei den Nürnberg Ice Tigers trat bei den Straubing Tigers das ein, was der Trainer ein wenig befürchtet hatte: Seine Spieler nahmen die Aufgabe beim abgeschlagenen Letzten zwar nicht komplett auf die leichte Schulter, glaubten aber wohl insgeheim doch, die drei Zähler auch mit etwas weniger Aufwand holen zu können.

„Ich hatte das vor dem Spiel thematisiert. Aber irgendwie muss ich die Jungs in Schutz nehmen. Nach so einer starken Leistung wie in Nürnberg ist es vielleicht menschlich, etwas nachzulassen“, sagte Kreutzer.

In der Tat ist der Verlust eines Auswärtspunktes angesichts der beiden vergangenen Saisons ein Jammern auf hohem Niveau. Die DEG ist auf einem guten Weg, aber natürlich noch lange kein Spitzenteam. „Es darf uns nicht passieren, dass wir dem Gegner derart viele Chancen erlauben. Keiner von uns hätte sich beschweren dürfen, wenn Straubing als Sieger vom Eis gegangen wäre. Es war ein schlechtes Spiel von uns, aber wir haben es gewonnen — und das ist für unsere Entwicklung nicht ganz unwichtig“, sagte Kreutzer.

Bei wem er sich dafür in erster Linie zu bedanken hatte, wusste Kreutzer ganz genau. „Tyler hat uns immer wieder im Spiel gehalten“, sagte der Coach mit Blick auf Torhüter Tyler Beskorowany, der in Straubing als einziger mental auf der Höhe war. Vielleicht auch deswegen, weil durch die bevorstehende Rückkehr von Stammtorwart Bobby Goepfert der Kampf um die Nummer eins im Tor neu ausgerufen werden könnte.

Die Vorderleute könnten wohl mit beiden Optionen leben. „Tyler spielt sehr solide und strahlt viel Ruhe aus. Er tut uns gut“, sagte Verteidiger Stephan Daschner, der sich auch über die Offensive freute. Besonders über Torjäger Andreas Martinsen und seinen Zuspieler Ken-André Olimb, die für das 2:1 in Straubing zuständig waren. „Die beiden Norweger sind richtig heiß und spielen sich den Puck gegenseitig echt gut zu.“

Und angesichts der nächsten Gegner — Meister Ingolstadt und Hamburg — dürften sie dann wie ihre Mitspieler auch wieder etwas konzentrierter zu Werke gehen als nun beim Tabellenletzten.