DEG verliert, Lang ist der Gewinner
Beim 2:3 nach Verlängerung in Krefeld zeigt der Torhüter sein bisher bestes Spiel.
Krefeld. Die vergangenen Tage und Wochen waren nicht einfach für Lukas Lang. Nachdem der 28 Jahre alte Eishockey-Torhüter in Krefeld nicht das nötige Vertrauen gespürt hatte, verabschiedete er sich im Sommer in Richtung Düsseldorf. Alles auf Anfang. Das Motto der DEG sollte auch sein eigenes werden. Und als sich Bobby Goepfert, der eigentliche Stammtorwart der DEG, auch noch verletzte, schien Langs Zeit endlich gekommen zu sein.
Doch vier Spiele, ein Gegentorschnitt von 5,37 und eine schwache Fangquote von 85,23 Prozent später war die Laune bei Lang und der DEG erst mal im Keller. Zwar wäre es zu einfach, dem Torhüter die Niederlagen zum Saisonstart alleine anzukreiden, aber unschuldig war er ebenfalls nicht.
So entschied sich die DEG vor knapp drei Wochen, noch mal auf dem Transfermarkt aktiv zu werden und den Kanadier Tyler Beskorowany für einen Monat zu verpflichten. Lang war erst mal wieder außen vor. Und weil sich Bes-korowany gleich in die Herzen der Fans spielte, bekam er am vergangenen Freitag einen Vertrag bis Saisonende.
Wieder schien Lang aufs falsche Pferd gesetzt haben. Wieder drohte ihm eine Saison auf der Bank, wenn nicht sogar auf der Tribüne. Doch wer den Goalie am Sonntag nach dem Spiel in Krefeld (2:3) sah, der merkte, wie viel ein Spiel ausmachen kann. Weil Bes-korowany sich in Mannheim verletzt hatte, erfuhr Lang am Sonntagmorgen, dass Trainer Christof Kreutzer ihn aufs Eis schicken wird. Ausgerechnet in Krefeld — dort, wo sein Vater Karel zur Legende wurde.
Entsprechend freundlich wurde Lang von den KEV-Fans begrüßt. Und trieb sie nachher zur Weißglut. Denn Lang machte trotz der 2:3-Niederlage der DEG sein bislang stärkstes Spiel für die Düsseldorfer, hielt 29 von 32 Schüssen. Vor allem in Unterzahl zeigte er sensationelle Paraden und war der beste Spieler auf dem Eis. Die beiden Trainer wussten nachher sehr wohl, wer dieses defensive Duell geprägt hatte. Kreutzer verteilte ein „großes Lob an Lukas“, KEV-Trainer Rick Adduono nannte ihn „sehr, sehr stark“.
Und Lang selbst? Der freute sich, „allen zeigen zu können, dass ich es kann“. Und das gleich beiden: den Krefeldern, die ihn weggeschickt hatten. Und den Düsseldorfern, die ihm nach durchwachsenem Start ebenfalls nicht vertraut hatten. Doch Lang wollte seine eigene Leistung nicht überbewerten. Der erste Auswärtspunkt sei nun da, „weil wir kämpfen, zusammenhalten und endlich Eishockey spielen“.