Düsseldorfer EG DEG-Mitarbeiter kritisieren Umgangsformen
Es soll ein internes Papier geben, das kein gutes Licht auf Geschäftsführer Specht wirft.
Düsseldorf. Der Dienstag dieser Woche war ein trauriger Tag für das deutsche Eishockey. Zudem einer, der so gar nicht in die Reihe der guten Meldungen zuvor passen wollte. Nach einer erneut erfolgreichen Saison für die heimische Liga und dem guten Abschneiden der Nationalmannschaft bei der WM in Russland — erste Viertelfinalteilnahme seit 2011 und Platz sieben — war all die Aufbruchstimmung plötzlich dahin: Die Hamburg Freezers hatten mitgeteilt, dass sie keine Lizenz für die neue Saison der Deutschen Eishockey Liga beantragen. Selbst eine Spendenaktion von Kapitän Christoph Schubert und den Fans, die 1,2 Millionen Euro eingebracht haben soll, reichte nicht — die Freezers sind Geschichte.
Auch in Düsseldorf hatte es zuletzt wieder finanzielle Probleme gegeben. Erst seit der vergangenen Woche ist die Zukunft der DEG für die kommenden drei Spielzeiten gesichert. Wie berichtet, sind dafür aber Umstrukturierungen nötig — besonders auf der Geschäftsstelle. Dort werden einige Mitarbeiter gehen müssen. Darüber informiert sind sie bereits. Auch der im Sommer 2017 auslaufende Vertrag von Geschäftsführer Paul Specht wird nicht verlängert. Bereits jetzt sucht die DEG nach einem Nachfolger, der im besten Fall noch vor dem Saisonstart übernehmen soll.
Noch ist Specht aber im Amt. Und es stellt sich immer mehr die Frage, wie sinnvoll das noch ist. In die Verhandlungen mit potenziell neuen Sponsoren ist er kaum noch eingebunden. Auch, wenn es bald daran geht, vor dem Liga-Büro die Lizenzierungsunterlagen zu erklären und zu verteidigen, wird Specht das nicht ohne Unterstützung machen.
Zwar ist der Geschäftsführer nicht allein für die zu geringen Sponsoring-Einnahmen verantwortlich. Auch sein erfahrener Vorgänger Jochen A. Rotthaus (nun bei den Fußballern von Bayer Leverkusen) scheiterte daran, die Wirtschaft für den Verein zu begeistern. Zudem tut sich der (Rand-)Sport Eishockey insgesamt schwer, Sponsoren zu finden — selbst in wirtschaftstarken Regionen wie Hamburg und Düsseldorf. Nicht umsonst dankten Stadt und Gesellschafter Specht kürzlich, in einer schwierigen Situation eingesprungen zu sein und großes Engagement gezeigt zu haben.
Doch nun wurde bekannt, dass die Mitarbeiter der Geschäftsstelle an der Brehmstraße seit längerer Zeit nicht mehr unter Specht arbeiten wollen. Nach WZ-Informationen soll es gar ein internes Papier vom Jahresanfang geben, in dem die Mitarbeiter Specht zahlreiche Verfehlungen vorwerfen. Die Rede ist von schlechten Umgangsformen, fehlendem Respekt für die Kollegen, schlechter interner Kommunikation und den generellen Arbeitsbedingungen. All diese Bereiche entwickelten sich in die falsche Richtung.
Hinter dem Papier sollen nicht nur wenige Frustrierte stecken, nach WZ-Informationen haben sämtliche Mitarbeiter unterschrieben. Von Ruhe bei der DEG kann also noch lange nicht gesprochen werden.