Eishockey Revanche gegen Wolfsburg mehr als geglückt
Zweites Heimspiel, zweiter Sieg: Gegen die Grizzlys setzen sich die Düsseldorfer mit 3:2 nach Verlängerung durch und revanchieren sich damit für die 0:7-Pleite zum Start des Vorbereitungsturniers der Deutschen Eishockey-Liga.
Corona setzt der Deutschen Eishockey Liga bekanntlich besonders zu. Mittlerweile gibt es zwar zumindest Testspiele, aber ohne Zuschauer. Und auch auf dem Eis sind Corona-Regeln einzuhalten. Wer die Fäuste fliegen lassen will, muss sofort in die Kabine. Mit nackten Händen in fremden Gesichtern herummachen, ist in Sachen Infektionsschutz nun mal nicht das Klügste. Das lernte am Samstag Matt Carey, Stürmer der DEG. Der wollte sich mit Dominik Bittner von den Grizzlys Wolfsburg schlagen und ließ deswegen die Handschuhe fallen. Doch die Schiedsrichter gingen dazwischen und schickten Carey zum Duschen.
Der Kanadier war entsprechend verwirrt, hatte DEG-Manager Niki Mondt doch versäumt, seinem neuen Stürmer von der Regel zu erzählen. „Geht auf meine Kappe“, sagte Mondt hinterher, als er drüber schmunzeln konnte. Denn seine Mannschaft hatte das Ziel für das vierte Spiel des „Magenta-Sport-Cups“ erreicht: Zu beweisen, dass sie es besser kann als beim 0:7 vor zwei Wochen in Wolfsburg. Diesmal gewann die DEG mit 3:2 nach Verlängerung (0:1, 2:1, 0:0, 1:0) und feierte ihren zweiten Sieg im Turnier.
Ob das nun verdient war oder nicht, sei „nicht so wichtig“, sagte Trainer Harold Kreis. Was schon deutlich zeigte, dass das kein Galauftritt der DEG war. „Aber auch in dieser Phase ist es eine gute Eigenschaft, wenn eine Mannschaft nicht gut spielt und trotzdem gewinnt.“ Danach sah es zunächst nicht aus, der Anfang erinnerte stark an das Hinspiel, als eine personell arg gebeutelte DEG nach nicht mal neun Minuten mit 0:3 zurücklag. Auch diesmal schlug der Puck früh im Düsseldorfer Tor ein: Ein zu mutiger Vorstoß von Verteidiger Marco Nowak, ein Wolfsburger Konter, und schon stand es 0:1. Gerade mal 90 Sekunden waren gespielt.
Das war es aber auch schon mit den frühen Wolfsburger Offensivbemühungen, nach 20 Minuten hatten sie ganze zweimal aufs Tor geschossen – wobei die sechs Düsseldorfer Schüsse nun auch nichts Weltbewegendes waren. Lediglich in Überzahl erspielte sich die DEG erste halbwegs ordentliche Möglichkeiten. Bei Fünf-gegen-Fünf passierte dagegen zunächst nicht viel.
Erst im zweiten Drittel wurde es etwas munterer: Mehr Tempo, mehr Fehler, mehr Schüsse – und mehr Tore. Nach gerade mal zwei Minuten traf Alexander Ehl in Überzahl zum 1:1, was gleich doppelt schön für ihn war: War es doch sein erstes Tor im DEG-Trikot, und das auch noch an seinem 21. Geburtstag. „Das ist natürlich überragend, ein kleines Geschenk an mich selbst“, sagte der Angreifer.
Torwart Pantkowski ist
in Bestform gewesen
Dass es auch die erfahrenen Düsseldorfer können, bewies Kapitän Alexander Barta (37) kurz vor dem Drittelende nach Zuspiel von Daniel Fischbuch. Doch lange hielt die erste Düsseldorfer Führung des Tages nicht, noch vor der zweiten Sirene glichen die Gäste aus.
Fast hätte Barta die DEG erneut in Führung gebracht, doch sein Schuss in der 46. Minute landete am Pfosten. Auf der anderen Seite musste Mirko Pantkowski gegen Max Görtz sein ganzes Können aufbieten, um den Rückstand zu verhindern. Nicht das einzige Mal, der junge Torhüter habe ein paar „Big Saves“ gezeigt, lobte Trainer Kreis und freute sich über 17 Paraden.
So ging es in die Verlängerung, in der Daniel Fischbuch nach anderthalb Minuten allein auf das Wolfsburger Tor zulief und souverän einschob. Der zweite Sieg war perfekt, nach dem die DEG weiter auf Rang zwei der Vierergruppe steht. Bleibt das so, qualifiziert sie sich fürs Halbfinale.
Was nichts an Kreis‘ Fazit änderte: „Es gibt noch viel zu tun.“