Eishockey Torwarttalent Hane hält den DEG-Sieg fest

Düsseldorf · Der 19-Jährige ist der überragende Mann beim 3:2 nach Penaltyschießen in Schwenningen. Durch den achten Sieg im elften Spiel setzt sich die DEG oben fest.

Die Gratulanten waren hinterher zahlreich: Auch Bernhard Ebner freute sich mit Hendrik Hane über dessen überragende Leistung.

Foto: Birgit Häfner

Normalerweise ist Ken-André Olimb niemand, der während eines Spiels sonderlich viele Emotionen zeigt. Sofern der Norweger nicht gerade ein Tor zu feiern hat, nimmt er die Ereignisse in der Deutschen Eishockey Liga scheinbar gleichgültig hin. Doch am Sonntagabend in Schwenningen, da ging der Stürmer der Düsseldorfer EG regelrecht aus sich heraus. Da lief er auf den am Boden liegenden Hendrik Hane zu und tätschelte und lobte den Torhüter, als hätte der gerade die Parade des Jahres gezeigt.

Dabei war Hanes Glanztat streng genommen sogar wertlos. Denn den letzten Schuss der Verlängerung wehrte er erst nach der Schlusssirene ab, ein eventuelles Tor hätte also nicht gezählt. Aber es war ein derart spektakulärer Sprung durch den Torraum, dass es ganz gleich war, ob der nun entscheidend für den Ausgang des Spiels war oder nicht. So sah es auch Hane selbst: Die Parade habe ihm für das anschließende Penaltyschießen den nötigen Schub gegeben, sagte der 19-Jährige. Und so war es dann auch: Hane wehrte sieben der acht Schwenninger Alleingänge ab, und weil vorne Victor Svensson doppelt traf, fuhr die DEG mit einem 3:2-Sieg nach Hause. Es war der achte Sieg im elften Spiel, der Lohn ist ein starker vierter Platz.

Neben Svensson gab es noch einen Doppeltorschützen: Jerome Flaake hatte nach dem Rückstand zweimal in Überzahl getroffen und seine Erfolgsbilanz auf fünf Treffer ausgebaut. Flaake, im Vorjahr lange verletzt, ist eine der Geschichten der ersten Saisonwochen. Und dennoch sprach hinterher alles über Hendrik Hane. „Beeindruckt“ sei er von der Leistung des 19-Jährigen gewesen, sagte Flaake. Trainer Harold Kreis fand seinen Torhüter „ganz, ganz hervorragend“. Und Stürmer Tobias Eder nannte dessen Auftritt sogar „unfassbar“.

Hendrik Hane wehrt starke 31 gegnerische Schüsse ab

Es wird ja gerade generell viel über den Nachwuchs in der Deutschen Eishockey Liga gesprochen. Nach mehreren mageren Jahren wirbeln derzeit diverse Teenager durch die Liga. Tim Stützle in Mannheim, John-Jason Peterka und Justin Schütz in München, Lukas Reichel in Berlin. Hane stand da etwas im Schatten. Was vor allem daran liegt, dass er als junger Torwart bisher sehr dosiert eingesetzt wurde, hinter einem Nationalkeeper wie Mathias Niederberger ist es halt nicht so einfach, auf Einsatzzeiten zu kommen. Doch wenn der U 20-Nationalspieler gefragt wurde, war er stets zur Stelle.

Zum ersten Mal durfte er Ende September in Iserlohn ran. Beim 3:2-Sieg wehrte er 23 Schüsse ab — ein mehr als gelungenes Profidebüt. Nun in Schwenningen war der gebürtige Düsseldorfer noch stärker. Da zeigte er 31 Paraden, und mindestens ein Dutzend davon war allererster Güte. Ob verdeckte Schüsse oder Alleingänge — Hane blieb gelassen wie ein 35-Jähriger. Und rettete die DEG so mehrfach.

Dass es am Ende der regulären Spielzeit trotzdem 2:2 stand, lag an seinen Vorderleuten, die es verpassten, den zwar kampfstarken, aber recht ideenlosen Gastgebern den Zahn zu ziehen. Was vor allem daran lag, dass die Düsseldorfer sich bei Fünf-gegen-Fünf erneut zu wenige Chancen erspielten und zum vierten Mal in Folge leer ausgingen. Lediglich das Powerplay war wieder in Form. Doch mehr als zwei Tore waren der DEG mit einem Mann mehr auf dem Eis nicht vergönnt. So blieb das Spiel eng, was die Schwenninger in der Schlussphase doch noch für den Ausgleich nutzten. Fast wäre der DEG das Spiel sogar komplett aus der Hand geglitten, Schwenningen war nun besser und hatte mehrere Siegchancen. Doch dahinten stand ja immer noch Hendrik Hane.