Niederlage nach Penaltyschießen Achterbahnfahrt der Gefühle mit der DEG

Die Düsseldorfer holen einen Drei-Tore-Rückstand auf, verlieren dann aber nach Penaltyschießen.

 Trainer Harold Kreis erlebte beim Gastspiel in Nürnberg einen wechselhaften Auftritt seines Teams.

Trainer Harold Kreis erlebte beim Gastspiel in Nürnberg einen wechselhaften Auftritt seines Teams.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Wer etwas über Frustbewältigung lernen wollte, war am Montagabend in Nürnberg richtig. Da gab es ausreichend Anschauungsmaterial. Marco Nowak trottete genervt zur Bank, Max Kammerer schaute ungläubig ins Leere, Nicolas Geitner schlug wütend seinen Schläger aufs Eis. Denn es war ja wirklich nicht zu fassen, was da gerade mit der Düsseldorfer EG passierte. Das zweite Drittel im Spiel bei den Ice Tigers hatte gerade erst begonnen, aber die Gastgeber durften bereits zum vierten Mal jubeln. Weil bei der DEG alles schief ging. Hier ein Stellungsfehler, da ein verlorener Zweikampf, hier ein Fehlpass, da einer, der über den Puck schlägt. Das Ergebnis: vier Gegentore in vier Minuten. Beim Tabellenletzten.

Köln und Iserlohn
fuhren Auswärtssiege ein

Gut eineinhalb Stunden später war die Laune nur marginal besser. Zwar kämpfte sich die DEG zurück und holte einen Punkt, aber das konnte kaum darüber hinwegtäuschen, dass der Ausflug nach Nürnberg eine Enttäuschung war. Am Ende verloren die Düsseldorfer mit 5:6 nach Penaltyschießen und stehen damit nur auf Rang fünf der Nordgruppe der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Entschieden ist noch lange nichts. Obwohl die Hauptrunde bereits diese Woche endet. Aber der Kampf um die Playoff-Ränge ist nun mal spannend wie lange nicht. Im Norden streiten sich vier Teams um zwei Plätze. Eins davon ist die DEG, die zuletzt zwar fleißig punktete, aber eben nicht gegen die Konkurrenten, weil nicht mehr innerhalb der Gruppe gespielt wird. So musste die DEG am Sonntag tatenlos zusehen, wie die Tabellennachbarn munter Spiele gewannen. Köln in Straubing, Iserlohn in Augsburg. Danach waren die Düsseldorfer wieder raus aus den Playoff-Rängen.

Am Montag nun die nächste schlechte Nachricht, Wolfsburg schlug Ingolstadt 6:3. Hinzu kam das eigene Spiel. „Wir haben Fehler gemacht, die man nicht machen darf, vor allem jetzt in der Endphase der Saison“, sagte Stürmer Alexander Karachun, dessen Team gut ins Spiel gekommen war. Er selbst, Alexander Barta und Daniel Fischbuch hatten gute Chancen. Zwar tauchten auch die Nürnberger gefährlich vor dem DEG-Tor auf, aber als Kammerer kurz vor Drittelende das 0:1 erzielte, war das nicht unverdient. Umso unverständlicher war dann der Kompletteinbruch zu Beginn des Mittelabschnitts mit vier Gegentoren in vier Minuten. Doch wenn die DEG in diesen Tagen eins auszeichnet, dann ist es ihre Moral. Schon gegen Ingolstadt und Mannheim holte sie Rückstände auf, nun in Nürnberg glich sie noch im zweiten Drittel aus, weil Victor Svensson, Alexander Ehl und Daniel Fischbuch ihrerseits nur sechseinhalb Minuten für drei Treffer brauchten. 0:1, 4:1, 4:4 – das war spektakulär, aber auf extrem bescheidenen Niveau.

Viel besser wurde es auch danach nicht, aber es fielen nur noch zwei Tore. Erst brachte Jerome Flaake die DEG in Führung, zehn Minuten vor Ende glichen die Gastgeber aus. Danach gab es zwar noch Chancen, Barta traf in der Verlängerung den Pfosten, aber für die Entscheidung sorgte erst Daniel Schmölz im Penaltyschießen.