2:5 gegen Bremerhaven DEG hadert mit den eigenen Fehlern

Düsseldorfs Eishockeyprofis kassieren gegen Bremerhaven vierte Niederlage in Folge.

 Düsseldorfer EG - Krefeld Pinguine: Düsseldorfs Kyle Cumiskey (r) und Krefelds Martin Schymainski versuchen an den Puck zu kommen.

Düsseldorfer EG - Krefeld Pinguine: Düsseldorfs Kyle Cumiskey (r) und Krefelds Martin Schymainski versuchen an den Puck zu kommen.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Irgendwann musste der Frust einfach raus. Bei Nicholas Jensen und bei Matt Carey. Schon seit Wochen läuft es ja nicht mehr bei der Düsseldorfer EG in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Kaum Tore, kaum Siege. Das Spiel am Dienstagabend daheim gegen Bremerhaven sollte die Wende bringen. Und das sah zwischendurch auch gut aus, 2:1 stand es Mitte des zweiten Drittels, die DEG hatte mehr Puckbesitz, mehr Schüsse, mehr Chancen.

Doch dann: Ein Entlastungsangriff der Gäste, und schon stand es 2:2. Mehr oder weniger aus dem Nichts. Und als DEG-Torwart Mirko Pantkowski kurz darauf patzte, lagen die Düsseldorfer sogar zurück. Da reichte es Jensen, der sich Bremerhavens Alexander Friesen schnappte, ihn zu Boden drückte und so lange bearbeitete, bis den Schiedsrichtern gar nichts anderes übrig blieb, als den Dänen auf die Strafbank zu schicken. Und als wäre das nicht schon unnötig genug gewesen, setzte Carey eindeutig nach der Drittelsirene einen Check an. Auch er musste zurecht raus. Überzahl für Bremerhaven, Tor für Bremerhaven. 2:4. Am Ende hieß es gar 2:5 (1:1, 1:2, 0:2), die vierte Niederlage in Folge für die DEG, die damit auf Rang fünf der DEL-Nordgruppe abgerutscht ist.

Jerome Flaake entdeckt Torjägerqualitäten wieder

„Wir haben gar nicht so schlecht angefangen“, sagte Tobias Eder nach dem Spiel, „aber wir haben viele dämliche Fehler gemacht.“ Beides stimmte: Keine fünf Minuten waren gespielt, da führte die DEG durch zwei zuletzt seltene Ereignisse: Ein Tor in Überzahl, und das durch Jerome Flaake, der in den ersten Saisonwochen seine alten Torjägerqualitäten wiederentdeckt hatte, zuletzt aber neun Spiele in Folge nicht getroffen hatte. Zwar glichen die Bremerhavener knapp sieben Minuten später aus und waren bis zum Ende des ersten Abschnitts die aktivere Mannschaft. Doch mit Beginn des Mittelabschnitts übernahm die DEG die Kontrolle, spielte endlich wieder so, wie sich das Trainer Harold Kreis vorstellt: gradlinig, tief statt quer, mit vielen Abschlüssen. Der erneute Führungstreffer durch Tobias Eder war die logische Folge.

Torhüter Mirko Pantkowski
ließ den Puck fallen

Und es hätte sich kein Bremerhavener beschweren können, wenn die Düsseldorfer höher geführt hätten. Schon vor dem 2:1 war Ken-André Olimb allein aufs Tor gelaufen, danach hatte Eder eine weitere Riesenchance, Kyle Cumiskey traf den Pfosten. Das sah alles gut aus. Bis eben der Ausgleich fiel und plötzlich gar nichts mehr klappte.

Erst dachte Pantkowski, den Puck sicher zu haben, ließ ihn aber fallen und durfte ihn kurze Zeit später aus dem Tor holen. Dann hielten es Jensen und Carey für eine gute Idee, sich gegen die beste Überzahlmannschaft der Liga Frustfouls zu leisten. Das Ergebnis: Drei Gegentore binnen vier Minuten. Wieder nur ein paar Minuten später erhöhten die Gäste auch noch auf 5:2. Das Spiel war entschieden, der Rest war ein wildes Gehacke mit immer neuen Fouls und Scharmützeln zwischen den Spielern. Schön war das nicht. „Ich möchte nicht sehen, dass der Gegner uns schlägt, ohne eine besondere Leistung vollbracht zu haben“, hatte DEG-Manager Niki Mondt noch vor dem Spiel gesagt. Erhört wurde er nicht. Die Bremerhavener brauchten alles andere als eine besondere Leistung, sie mussten einfach nur die Fehler und Undiszipliniertheit der DEG ausnutzen. Und das taten sie eiskalt.