Eishockey DEG dreht Spiel gegen Bremerhaven

Düsseldorf · Nach 40 Minuten liegen die Düsseldorfer Eishockeyprofis mit 1:2 gegen Bremerhaven zurück, am Ende siegen sie.

DEG-Stürmer Rihards Bukarts wird gleich von zwei Bremerhavenern bearbeitet.

Foto: Rheinische Post/Birgit Haefner

Es dauerte einige Sekunden, ehe im Gesicht von Luke Adam so etwas wie Freude zu sehen war. Dabei hatte der 29 Jahre alte Eishockey-Stürmer gerade das Tor des Tages geschossen. Das entscheidende in der Verlängerung beim 3:2-Erfolg der Düsseldorfer EG gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven am 28. Spieltag der Deutschen Eishockey Liga. Doch weil es derzeit ja alles andere als rund läuft bei der DEG, war Adam eben nicht zum Lachen zu Mute, er quittierte seinen Treffer eher mit einem emotionalen Schrei in Richtung Fans, der wohl so etwas aussagen sollte wie: Seht her, wir können es noch, die Mannschaft lebt.

Das hatte Trainer Harold Kreis zuletzt mehrfach betont. Der Kritik einiger Fans, die Spieler holten nicht alles aus sich heraus, trat er stets entgegen. Und dennoch waren die Ergebnisse ja nicht wegzudiskutieren, immerhin hatte die DEG nur eins ihrer vergangenen sechs Spiele gewonnen und war in der Tabelle deutlich abgestürzt. Ihr größtes Problem während dieser sechs Spiele: Sie erzielte nur neun Tore, also 1,5 pro Spiel. Bis dahin waren es mit 2,8 fast doppelt so viele gewesen.

Die Flaute vor dem gegnerischen Tor liegt vor allem an den kriselnden Topstürmern. Kein Einziger aus den nominellen Top-6 ist derzeit in Form. Und so war es wenig überraschend, dass es in Charlie Jahnke einer aus der dritten Reihe war, der am Mittwochabend gegen Bremerhaven das 1:0 erzielte. Das ging auch in Ordnung, lediglich die Anfangsphase hatte den Gästen gehört, die auch in ihrer vierten DEL-Saison nicht so spielen wollen, wie es ihr kleiner Etat eigentlich hergeben würde. Zuletzt hatten sie gar vier aus fünf Spielen gewonnen und sich bis auf Rang sechs vorgearbeitet.

Trotzdem schien die DEG das Spiel im Griff zu haben. Mitte des zweiten Drittels hatte sie sogar die große Chance auf das 2:0, als sie vier Minuten Überzahl am Stück hatte. Doch wirklich gefährlich wurde es selten, die DEG kam kaum in die Formation. Und nicht nur das: Ein schlampiger Pass von Luke Adam hinter dem eigenen Rücken, ein übermotiviertes Nachsetzen von Nicholas Jensen und ein daraus resultierender Konter der Gäste später stand es plötzlich 1:1 statt 2:0. Da half es der DEG auch nichts, dass die Statistiker bis dahin 18:8 Schüsse gezählt hatten.

Wie man es in Überzahl besser macht, zeigten gegen Ende des Mittelabschnitts die Bremerhavener. Die nutzten gleich ihr erstes Powerplay des Tages zum 1:2. Weil sie sofort in die Formation fanden, schnell und direkt spielten und keine Gelegenheit ausließen, aufs Tor zu schießen. Ganze 36 Sekunden dauerte es, ehe Alexander Friesen das Spiel komplett gedreht hatte. Fast wäre es noch dicker gekommen: Wenige Sekunden vor der Sirene hatte Friesen das dritte Gästetor auf dem Schläger. Und auch wenn er scheiterte, wurde die DEG mit Pfiffen in die zweite Pause verabschiedet.

Es dauerte allerdings nur 21 Sekunden im Schlussdrittel, da hatten die lediglich 5320 Fans im Dome ihr Team wieder lieb. Der Grund war der satte Schuss von Bernhard Ebner zum 2:2. Und weil beide Seiten danach leidenschaftlich auf Sieg spielten, stand das Publikum zwischenzeitlich sogar auf, um sein Team nach vorne zu brüllen.

Für ein Tor in der regulären Spielzeit reicht es dennoch nicht. Das fiel dann in der Verlängerung. Ausgerechnet in Überzahl. Ausgerechnet durch einen Top-6-Stürmer. Ausgerechnet durch Adam, der zuvor noch das 1:1 verschuldet hatte.