Eishockey DEG muss zwei Wochen auf Luke Adam verzichten
Düsseldorf · Der Stürmer hat sich in Wolfsburg verletzte. Aus der Ruhe bringen kann das Trainer Harold Kreis allerdings ebenso wenig wie die aktuelle Siegesserie seiner Mannschaft.
Harold Kreis verfährt seit jeher nach demselben Muster: nicht zu hoch, nicht zu niedrig. Damit sind nicht etwa die Torschüsse seiner Düsseldorfer EG gemeint, es geht dem Eishockeylehrer um Emotionen. Nach Rückschlägen solle keiner zu sehr hadern, nach Erfolgen keiner zu euphorisch werden. Kreis selbst lebt es vor. Rein äußerlich gab sich der 60-Jährige nach dem Null-Punkte-Wochenende zu Beginn der neuen Saison in der Deutschen Eishockey Liga genauso entspannt wie nun nach sieben Siegen in Folge.
Das mag einerseits Masche sein. Andererseits gab es bislang ja wirklich keinen Grund, in ein Loch zu fallen oder abzuheben. Bei den Niederlagen war ebenso wenig alles schlecht, wie jetzt nach den Siegen alles gut ist. Sämtliche Spiele seien eng gewesen und hätten in die andere Richtung ausgehen können, sagt Kreis. Und hat recht damit: Acht der neun Spiele endeten mit einem Tor Unterschied, vier gingen gar in die Verlängerung. Weil dort (und im Penaltyschießen) auch immer etwas Glück nötig ist, weiß Kreis den Höhenflug einzuschätzen. Von einem Überteam, das seine Erfolge im Vorbeigehen einfährt, ist die DEG weit entfernt: „Wir bekommen nichts geschenkt, jeder Punkt ist hart erarbeitet“, sagt Kreis.
Entscheidend ist für den Trainer deswegen, dass sein Team bislang in jedem Spiel gewillt war, ans Limit zu gehen. Das mag manch ein Beobachter als Grundvoraussetzung für Profisport betrachten, doch ganz so einfach ist es nicht. Im Laufe der 52 Hauptrundenspieltage in der DEL lässt es jeder mal schleifen. Erst recht, wenn die Saison noch lang ist. Erst recht, wenn er vermeintlich aussichtslos zurückliegt und nichts funktionieren will. Doch bei der aktuellen DEG lassen sie sich auch davon nicht beirren. Bereits viermal in der jungen Saison haben die Düsseldorfer nach einem Rückstand noch gewonnen. Ihre Tordifferenz ab der 41. Minute liegt bei plus sieben.
Donnerstag kommt Ingolstadt nach Düsseldorf
So soll es auch diese Woche weitergehen. Bereits am Donnerstag (19.30 Uhr) kommt der ERC Ingolstadt in den Dome, am Sonntag (16.30 Uhr) geht es zu den Schwenninger Wild Wings. Nicht helfen können wird dann Luke Adam. Der Sommerzugang vom Meister Mannheim hat sich beim 3:2 am Sonntag in Wolfsburg am „Unterkörper verletzt“, wie es Kreis branchenüblich unkonkret sagt. Adam wird wohl knapp zwei Wochen fehlen, „wir können froh sein, dass sich die Sache während des Spiels nicht verschlimmert hat“.
Dennoch ist der Ausfall bitter. Erstens für Adam selbst, der zuletzt zwei Jahre nahezu verletzungsfrei war und nun „total unglücklichg“ sei, wie Kreis erzählt. Zweitens für die DEG: Denn die zweite Reihe ist nach leichten Startschwierigkeiten mächtig in Form. Während der jüngsten vier Spiele sammelten Adam und seine Nebenleute Ken-André Olimb sowie Chad Nehring gemeinsam zwölf Scorerpunkte.
Beim Training am Dienstag fehlte auch Rihards Bukarts wegen einer Erkältung, dafür waren Victor Svensson und Patrick Buzas wieder dabei. Kreis muss seine Reihen erneut umbauen. Aus der Ruhe bringen kann ihn das nicht.