Eishockey DEG startet ohne Punkt in die neue Saison
Düsseldorf · Zwei Spiele, zwei Niederlagen. Auf das 0:1 gegen Bremerhaven am Freitag folgt am Sonntag ein 2:3 in München. Vor allem offensiv enttäuschen die Düsseldorfer.
Das gute alte Testspiel hat ein Imageproblem. Zuschauer kommen selten in Massen, es wird viel ausprobiert, und egal, wie es ausgeht, hinterher wird kräftig relativiert: Verliert man, ist alles halb so schlimm. Gewinnt man, ist alles halb so gut. Das ist dieser Tage wieder bei der DEG zu sehen. Die hatte ihre Testspiele zuletzt allesamt gewonnen, die Schweiz-Reise zum Abschluss der Saisonvorbereitung haben manche Beobachter gar als Demonstration der neuen Stärke interpretiert. Drei Siege gegen drei Erstligisten aus der starken Schweizer Liga sind ja wirklich alles andere als schlecht. Niki Mondt mahnte dennoch eindringlich, man dürfe „nichts überbewerten“.
Wie recht der Manager hat, war nun am ersten Wochenende der neuen Saison in der Deutschen Eishockey Liga zu sehen. Wie üblich, standen für die DEG zwei Spiele auf dem Programm, und am Ende blickten die Düsseldorfer auf zwei Niederlagen zurück. Auf das überaus zähe 0:1 (0:0, 0:0, 0:1) am Freitagabend daheim gegen Bremerhaven folgte am Sonntag ein flottes 2:3 (1:2, 1:0, 0:1) beim EHC Red Bull München. Die DEG steht ohne Punkt auf dem vorletzten Platz.
Die Tabelle interessierte die Beteiligten hinterher naturgemäß weniger. „Wir haben ja noch 50 Spiele“, sagte Stürmer Tobias Eder nach seiner Rückkehr nach München, wo er bis zur vergangenen Saison gespielt hatte. Aber natürlich wollte auch Eder nicht verhehlen, dass sie sich im Vorfeld „definitiv mehr versprochen“ hatten.
Was Eder ebenfalls sagte: „Wir haben heute einen Schritt in die richtige Richtung gemacht.“ Ähnliche Worte wählte Trainer Harold Kreis: „Wir haben wesentlich intensiver gespielt und wesentlich härter gekämpft als am Freitag.“ Was weniger über das Spiel beim Spitzenteam aus München aussagte als vielmehr über den enttäuschenden Auftritt beim Saisonstart am Freitag. Da hatte die DEG fast die kompletten 60 Minuten neben sich gestanden.
17 Jahre altes Ausnahmetalent dreht das Spiel im Alleingang
Gerade mal zwei, drei ordentliche Chancen erspielten sich die Düsseldorfer, weil sie gegen die kompakten und disziplinierten Gäste aus dem Norden kaum in ihr Tempospiel kamen. Zudem lief ihr Forecheck so gut wie immer ins Leere. Die Bremerhavener hatten selten Probleme, sich aus der eigenen Zone zu befreien.
Trainer Kreis hatte hinterher die fehlende gegenseitige Unterstützung als Hauptgrund ausgemacht. Das lief nun am Sonntag besser, hinterher musste Nationalverteidiger Bernhard Ebner dennoch enttäuscht feststellen, dass sein Team „wenige Scheiben und wenige Spieler zum Tor gebracht“ hatte, folglich machten die DEG es Nationaltorhüter Danny aus den Birken zu leicht, ihre Schüsse zu parieren.
Dabei hatte das Spiel verheißungsvoll begonnen: Den ersten vernünftigen Angriff verwertete Kapitän Alexander Barta zum 0:1 (2. Minute). Doch lange hielt die Führung nicht: Münchens Supertalent John-Jason Peterka traf nur zwei Minuten später zum Ausgleich. Noch im Startdrittel brachte der 17-Jährige die Münchener in Führung.
Dass der flinke Stürmer in Sachen Rückwärtsbewegung aber noch einiges zu lernen hat, war Ende des zweiten Drittels zu sehen, als er DEG-Verteidiger Marco Nowak aus den Augen verlor, der das 2:2 nach schönem Zuspiel vom Jerome Flaake erzielte. Für den ersten Punkt der Saison reichte es dennoch nicht, im letzten Drittel traf der 19-jährige Justin Schütz zum 3:2 für München. Darauf fand die DEG keine Antwort mehr.