Evan Kaufmann: Der Mann für wichtige Tore

Evan Kaufmann hat das erste Halbfinale entschieden. Der DEG-Stürmer klopft an die Tür der Nationalmannschaft.

Düsseldorf. Evan Kaufmann ist zweifellos ein Kandidat für die Eishockey-Nationalmannschaft und die Weltmeisterschaft 2011 in der Slowakei. Spätestens mit seinem Zaubertor in der Verlängerung zum 3:2-Sieg der Düsseldorfer EG im ersten Play-off-Halbfinale gegen die Eisbären Berlin hat der 26-jährige Deutsch-Amerikaner gezeigt, dass er ein Mann für wichtige Treffer ist.

21 Tore hat er in der Vorrunde erzielt, so viel wie noch nie in seiner Karriere. Damit gehört er zu den besten Außenstürmern der Deutschen Eishockey Liga: schnell, trickreich und eiskalt. „Das war diese Saison mein erstes Tor in den Play-offs. Ich bin froh, dass es so ein wichtiges war.“

Bereitwillig gibt er Auskunft über die Entstehung: „Ich war zwar müde. Aber das Tor war kein Zufall. Ich habe den Torhüter bei dem Konter getäuscht und so lange gewartet, bis er sich bewegt hat und am Boden war, erst dann habe ich geschossen.“ Zuerst einen Schuss des Berliners Florian Busch in DEG-Unterzahl geblockt, dann durchgestartet und schließlich vollendet.

Jeff Tomlinson weiß um die technischen Fertigkeiten von Kaufmann. „Er ist offensiv in jeder Situation gefährlich und arbeitet auch defensiv so, wie ich mir das vorstelle. Man kann ihn immer anspielen“, sagt sein Trainer. Folgerichtig wurde der Vertrag mit Kaufmann bis 2012 verlängert. „Unser Fokus ist jetzt auf das zweite Halbfinale in Berlin gerichtet. Das wird ein ebenso hart umkämpftes Spiel werden.“

Das meint auch Teamkollege Sasha Pokulok: „Die Serie ist sehr eng. Wir müssen unser bestes Eishockey spielen. Und dann kommt es darauf an, wer weniger Fehler macht.“

Der 24-jährige kanadische Verteidiger hat sich in den Play-offs gewaltig gesteigert, nachdem er in der Vorrunde noch Defizite hatte. Ein Tor im Viertelfinale gegen Mannheim sowie der Bauerntrick zum 2:0 gegen Berlin, der Verteidiger zeigt auf seiner ersten Deutschland-Station, wozu er fähig ist. Vielleicht reicht das aus, damit sein auslaufender Vertrag verlängert wird.

Manager Lance Nethery würde die Mannschaft gerne weitgehend zusammenhalten. Bisher stehen nur Rob Collins (Hamburg) und Mark Murphy als Abgänge fest. Aber es spricht für die Einstellung dieser beiden Profis, dass sie zum Abschied ins Finale wollen. Denn Kampf und Schnelligkeit sind bei der DEG Trumpf, das hat der bisherige Verlauf gezeigt.