Düsseldorf/Toronto. 8.15 Uhr in Toronto. Draußen herrschen Gefrierschrank-Temperaturen von 17 Grad minus. Manager Lance Nethery sitzt zu Hause in Kanada im Warmen und ist bei der wöchentlichen DEG-Pressekonferenz live am Telefon zugeschaltet. Grund: die neuesten Vertragsentwicklungen beim Vizemeister. Die sind das Metier des 49-Jährigen, der das künftige DEGTeam zusammenstellt und es als Erfolgsschmied möglichst schnell zum Titel führen will. Dazu gehören auch unpopuläre Maßnahmen, wie Vertragsauflösungen. Fünf Spieler werden den Verein zum Saisonende verlassen, definitiv. Die Verträge von David Cullen, Nils Antons, Benjamin Barz und Thomas Jörg (nach Hannover) werden nicht verlängert. Der bis 2008 laufende Kontrakt mit Stürmer Andrew Schneider (34) wird aufgelöst. "Wir haben das einvernehmlich mit ihm ohne großen Kostenaufwand für uns gemacht", sagt der Manager. Schneider hat übrigens schon in Österreich einen Zwei-Jahres-Vertrag beim EC Klagenfurt unterschrieben. Die dortige "Operettenliga" ist für Eishockeyprofis aus der DEL oft die letzte Station vor dem Karriereende.

"Wir betreiben mit den Spielern kein Versteckspiel, sondern sind offen und ehrlich, wenn sich unsere Ziele nicht decken. Ich habe mit allen gesprochen und mit ihnen die Situation geklärt", sagt Nethery. Dass die als Abgänge feststehenden Akteure künftig zu "Kringeldrehern" mutieren, hält der DEG-Manager für unwahrscheinlich. "Wenn sie einen neuen Vertrag in der DEL bekommen wollen, müssen sie sich empfehlen."