Interview mit Klaus Kathan: Kathan feiert in Mannheim

Der Kapitän der DEG bestreitet an einer alten Wirkungsstätte sein 600. Spiel in der DEL.

Düsseldorf. Klaus Kathan ist der Mann der Stunde bei der Düsseldorfer EG. Erzielte der 30-jährige Bad Tölzer in der vergangenen Saison inklusive der Play-offs lediglich 18 Tore, so gelangen ihm in dieser Spielzeit in zehn Partien schon elf Treffer. Hinzu kommen drei Vorlagen zu insgesamt 14 Punkten. Die WZ sprach mit dem sympathischen Familienvater, der am Freitag sein 600. Spiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bestreitet. Gratulation zum 600. DEL-Einsatz! Ist es etwas Besonderes, dass das Jubiläumsspiel ausgerechnet in Mannheim stattfindet?Klaus Kathan: Nein, meine unglückliche Zeit bei den Adlern habe ich inzwischen ebenso verdrängt wie die Spiele, die unter den bisherigen 599 mit einer Enttäuschung endeten. Noch Erinnerungen an das allererste Spiel?Kathan: Wann genau und gegen wen weiß ich nicht mehr. Es war im Dezember 1996, als ich bei den Berlin Capitals spielte. Ich saß zu Beginn neben Klaus Merk auf der Bank. Dann sagte Trainer Peter Ustorf zu mir, dass ich den ersten Wechsel mit John Chabot und Tony Tanti machen soll. Das schönste Spiel?Kathan: Ist noch nicht so lange her. Das fünfte Halbfinale 2006 gegen Köln. Ein unglaubliches Match und eine sensationelle Stimmung an der Brehmstraße. Und das erste Tor?Kathan: Das war am 28. Januar 1997 für Berlin gegen Rosenheim. Den Puck habe ich noch zu Hause. Inzwischen sind viele Treffer dazu gekommen. Auch in dieser Saison klingelt es regelmäßig, wenn Sie auf dem Eis sind. Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?Kathan: Aktuell ist es die Umstellung, die Trainer Slavomir Lener vornahm. Ich stehe jetzt mit Rob Collins in einer Reihe, und das ist perfekt. Er spielt super Pässe, besonders in Überzahl, wo ich acht meiner elf Tore erzielt habe. Demnach könnte der KVK-Sturm Geschichte sein, auch wenn Vikingstad und Kreutzer zurückkehren?Kathan: Wenn es bei unserer Reihe so gut weiterläuft, dann darf der Trainer ja fast nicht mehr umstellen. Aber er hat die Option, es zu machen, wenn der Erfolg ausbleiben sollte. Das ist also eher ein Luxusproblem. Für das Team lief es noch nicht so gut, wie für Sie. Woran liegt der große Rückstand auf das Spitzenquartett?Kathan: Ach, die Tabelle ist doch nach zehn von 56 Spielen noch gar nicht aussagekräftig. Auch wenn es sich nach einer Entschuldigung anhört, aber die Ausfälle von Kreutzer, Vikingstad und auch Dietrich sind nur schwer zu verkraften. Dennoch muss sich jeder Einzelne natürlich noch steigern, um den hohen Ansprüchen von Verein und Fans gerecht zu werden. Sie haben die Erwartungen bislang erfüllt. Was auch in der Liga Beachtung gefunden hat. Spieler der Woche, Berufung ins Team der Woche, dritter Platz bei der Wahl zum Spieler des Monats. Für Sie mit 30 noch etwas Besonderes?Kathan: Ja klar, über Auszeichnungen freue ich mich immer. Wir spielen doch, um erfolgreich zu sein. Und Spieler der Woche wird man schließlich nicht oft. Dann noch drittbester des Monats - Wahnsinn! Am Sonntag gegen Nürnberg ist Bundestrainer Uwe Krupp im Rather Dome. Sind sie durch Ihre Tore wieder ein Thema für ihn geworden?Kathan (grinst): Ein alter Spieler wie ich braucht die Pausen, in denen Länderspiele stattfinden. Ihr Vertrag bei der DEG endet 2008. Für einen neuen sind Ihre Tore aber schon ein Argument?Kathan: Dazu muss ich gesund bleiben und hoffen, dass meine Spielweise auch weiterhin zur Philosophie von Lance Nethery passt. Allerdings muss ich als älterer Spieler und Familienvater natürlich auch an die Finanzen denken. Grundsätzlich würde ich schon gerne verlängern.