Düsseldorf. Die Fans der Düsseldorfer EG waren begeistert und die Stimmung im mit über 9500 Zuschauern besetzten Eishockey-Tempel an der Brehmstraße kochte über. Nach zehn Jahren Titel-Abstinenz sicherte sich die DEG am 25. Februar 2006 durch einen 2:1-Sieg über die Adler Mannheim den Eishockey-Pokal. Dem alten Eisstadion hat das DEL-Team inzwischen den Rücken gekehrt, um im Dome große Erfolge zu feiern. Bisher Fehlanzeige. Ein Teil der Fans trauert dem Flair der Brehmstraße nach. Am 6. November empfängt die DEG im Pokal-Viertelfinale die Augsburger Panther. Ein einmaliger Umzug der Metro Stars ins Eisstadion bietet sich an, aber Manager Lance Nethery erteilt dem eine Absage, weil zum Beispiel die Beschallung nicht mehr zeitgemäß sei. Was halten die Fans davon, wenn das Viertelfinale im Eishockey-Tempel ausgetragen wird?
"Man könnte die alten Zeiten wieder aufleben lassen"
"Ich würde es begrüßen. Man könnte auf dem alten Platz im Eisstadion gemeinsam das alte Gefühl genießen. Wenn das Pokal-Viertelfinale im Dome stattfindet, gehe ich nicht hin. Nur, wenn im Eisstadion gespielt wird", sagt Sascha Manz, der seit Jahren DEG-Fan ist. Ebenso wie Roland Raathaus, dem der Klub in über 25 Jahren ans Herz gewachsen ist. Er ist von der Idee begeistert: "Man könnte die alten Zeiten wieder aufleben lassen, wenigstens ein Mal. Das wäre auch ein Geschenk an die Fans, die an der Brehmstraße viele schöne Jahre erlebt haben." Eine Dauerkarte für die Spiele im Dome besitzt der 55-jährige Fachverkäufer nicht mehr. "Im Endeffekt ist das zu teuer, weil es zu viele Spiele in der DEL-Saison gibt. Mit dieser Meinung stehe ich nicht alleine." Marlies und Klaus Wunder vom 1. DEG Fan-Club finden die Umzugs-Idee vom Grundsatz her zwar gut, haben aber ebenso grundlegende Einwände: "Für uns ist das von der Logistik her nicht machbar, weil wir als Club die Fanshops im Dome betreiben und dabei 30 Leute im Einsatz haben. Außerdem muss man sich damit abfinden, dass die Brehmstraße auch von den Vermarktungs-Möglichkeiten nicht mehr zeitgemäß ist", sagt Klaus Wunder, der seit den 70er Jahren DEG-Fan ist. Mike Karbange sieht das anders:
"Zu einem Spiel an der Brehmstraße würde ich kommen. Auch im Pokal, auch an einem Dienstag, auch gegen Augsburg ", sagt der 28-Jährige. Manfred Kirschenstein vom ISS-Dome hält logischerweise nichts vom Umzug an die alte DEG-Heimstatt. Eine bessere Stimmung würde aber auch er sich wünschen: "Ich habe dem Verein vorgeschlagen, die Halle von unten nach oben zu füllen. Im Zweifelsfall lässt man den Oberrang also frei. Laut DEG soll das wegen der unterschiedlichen Preise nicht machbar sein. Ich kann mich in die Preispolitik der DEG nicht einmischen, würde das aber an ihrer Stelle angehen."