Jochen Rotthaus schultert das schwere DEG-Projekt

Der neue Geschäftsführer plant, das positive Gefühl in der Region für den Traditionsverein zu nutzen.

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Düsseldorf. Mit der Inthronisierung des neuen Geschäftsführers beginnt für die Düsseldorfer EG am Freitag eine neue Ära. Jochen A. Rotthaus steht eine spannende Aufgabe bevor. Die angestrebte Fortsetzung der Professionalisierung der GmbH und eine wohl noch weiterreichende Abspaltung vom Mutterverein werden die Folge sein. Die DEG muss in allen Bereichen strukturierter und erfolgsorientierter arbeiten, um hohe Ziele zu erreichen.

Dabei geht es nicht nur darum, die Spitze des deutschen Eishockeys zu erreichen, sondern auch die GmbH auf so gesunde Füße zu stellen, dass der Überlebenskampf nicht in jeder Spielzeit für die folgende neu ausgerufen wird. Mit dem Vergleich zu Ingolstadt, das als Neunter der Hauptrunde das Play-off-Finale erreicht hat, wird deutlich, dass im ersten Jahr das Vor-Play-off das Minimalziel darstellt. Etwas anderes wäre den treuen Fans mit einer so weitreichenden Umstrukturierung der DEG auch gar nicht zu verkaufen. „Die Zuneigung spüren wir überall“, sagt Rotthaus. Und wir werden dieses Gefühl in all unsere zukünftigen Aktivitäten einfließen lassen.“

Die Attraktivität der Mannschaft und des Auftretens auf dem Eis hat sich der neue Geschäftsführer auch auf seine Fahnen geschrieben. Dass die DEG weiterhin im Herzen aller Partner und Sponsoren sein mag, lässt sich gut als harmonisches Miteinander verkaufen, doch die bisherige Unterstützung reicht noch nicht, um ein Spitzenteam zu formen. Eine größere Abhängigkeit von Finanzspritzen der beiden Gesellschafter müsste verhindert werden, was aber gleichzeitig bedeutet, dass der Sponsorensuche Priorität eingeräumt wird.

Gesellschafter Mikhail Ponomarev sieht bei Rotthaus ein funktionierendes Netzwerk in der Sportbranche und hofft auf neue Impulse durch den Geschäftsführer. Der Druck ist also groß. „Ich brauche das und fühle mich auch damit wohl“, sagte Rotthaus, der mit dem Aufbau neuer Strukturen in Stuttgart und Hoffenheim durchaus erfolgreich war.

Dass Eishockey und Fußball zwei unterschiedliche Paar Schuhe sind, räumte Rotthaus ein, Kopfzerbrechen bereitet es ihm jedoch nicht. Bei den Verpflichtungen neuer Spieler wird er sich zunächst auf den Sachverstand seines Trainers Christof Kreutzer verlassen müssen. Dass dieser auch die von ihm als Berater betreuten Spieler bei der DEG (weiterhin) unterbringen möchte, sollte zunächst kein allzu großes Problem darstellen. Und später kann der Geschäftsführer ja immer noch einen sportlichen Leiter installieren.