Eishockey Marco Nowak: Ich werde sicher nicht mit 45 Prozent rumeiern

Düsseldorf · Die Rückkehr des verletzten DEG-Verteidigers lässt auf sich warten.

Marco Nowak lobt seine Teamkameraden.

Foto: ja/Birgit Häfner

Am 17. November des vergangenen Jahres erlitt DEG-Verteidiger Marco Nowak im Spiel gegen den EHC München (1:2) einen kompletten Muskel- und Sehnenabriss im rechten Oberschenkel. Der Ausfall des gebürtigen Dresdners trifft die DEG trotz ihrer starken Defensive nach wie vor hart. „Marco hatte bis dahin eine herausragende Saison absolviert, er ist absoluter Führungsspieler“, sagte Düsseldorfs sportlicher Leiter Niki Mondt. Nowaks Ausfallzeit wurde seinerzeit auf sechs bis acht Wochen beziffert, die aber sind längst vorbei. Wir sprachen mit dem 29-Jährigen.
Herr Nowak, wie geht es Ihnen?

Marco Nowak: Inzwischen ganz gut, danke. Der Heilungsprozess macht Fortschritte, ich habe mit leichtem Kraft-Training begonnen. Es geht voran.

Die Szene sah recht rüde aus. Gibt es einen Vorwurf an Münchens damals erst 17 Jahre alten Youngster John-Jason Peterka?

Nowak: Nein, überhaupt nicht. Unsere Kufen hatten sich ineinander verhakt. Wir wollten uns beide schnell lösen, ich bin aber nicht rausgekommen und dann hat es wehgetan.

Die prognostizierte Ausfallzeit von acht Wochen ist überschritten. Wann können Sie denn nun wirklich wieder ins Geschehen eingreifen?

Nowak: Ich hoffe zeitnah. Das hängt davon ab, wann ich wieder mit dem Eis-Training beginnen kann. Mein Ziel sind in jedem Falle die Play-offs.

Die Zeit ohne Eishockey dürfte nicht einfach sein...

Nowak: Sie ist frustrierend, besonders die ersten sechs Wochen waren ganz übel. Da durfte ich nur liegen, bewegen ging nicht. Das Bein musste ja in Steilstellung bleiben. Seit dem 2. Januar bin ich nun immerhin in der Reha. Jeden Tag zweieinhalb Stunden, dazu Lymphdrainagen. Positiv ist nur, dass ich als Familenvater gerade mehr Zeit für meine Frau und Kinder habe. Rund um das Team bekomme ich durch unsere Whatsapp-Gruppe alles mit, einige Spieler haben mich auch besucht. Dazu gehe ich ab und zu mal
zum Training und bei den Heimspielen bin ich sowieso.

Auch ohne Sie hat die DEG aktuell die beste Abwehr der Liga. Was denken Sie dabei?

Nowak: Ich denke mir, dass die Jungs das überragend machen. Nach meiner Verletzung gab es ein Tief, da hat sich die Mannschaft aber inzwischen heraus gearbeitet. Der junge Nicolas Geitner macht nichts Spektakuläres, die „älteren Herren“ halten die Wechsel kurz. Sie machen das derzeit wirklich clever.

Können Sie bei Ihrem Comeback sofort wieder auf hundert Prozent sein?

Nowak: Nur dann werde ich wieder spielen, alles andere macht keinen Sinn. Wenn ich da mit 45 Prozent rumeiere, dann bringt das dem Team aber mal rein gar nix und obendrein nehme ich einem anderen Akteur den Platz im Kader weg.

Fürchten Sie, dass sich die vielen Ausfälle in der entscheidenden Saison-Phase von der Kraft her nicht doch negativ auswirken können?

Nowak: Natürlich verfügen wir nicht über einen derart breiten Kader wie München oder Mannheim. Wir brauchen alle und wenn jetzt noch einer für eine längere Zeit ausfallen sollte, dann müsste Niki Mondt eventuell doch noch mit einer Nachverplichtung reagieren. Puste haben wir allerdings schon noch genügend, dafür wurde ja vor der Saison ein Fitness-Programm absolviert. An der Kraft wird es definitiv nicht scheitern.

Was ist denn dann am Ende drin für die DEG?

Nowak: Ein Platz unter den ersten sechs muss unser Anspruch sein. Danach... Sie wissen ja selbst, in den Play-offs kann alles passieren.