Düsseldorfer EG Viele Chancen, keine Treffer, kein Punkt
Augsburg · Die DEG lässt in Augsburg unnötig Federn. Leon Niederberger avanciert zum Pechvogel.
Die Düsseldorfer EG hat die Möglichkeit verpasst, einen großen Schritt in Richtung der Play-offs zu machen. Das Team von Trainer Harold Kreis unterlag durch eine mangelhafte Chancenverwertung bei den Augsburger Panthern vor 6179 Zuschauern im damit ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion mit 0:2 (0:0/0:2/0:0) und hat den Vorsprung auf einen Nichtplayoff-Platz auf sieben Zähler schmelzen lassen. „Wir müssen das 1:0 machen, ab dem zweiten Drittel war es dann zerfahren", sagte Stürmer Patrick Buzas.
Glück im Unglück: Durch das Ingolstädter 1:4 in Krefeld ist die direkte Viertelfinal-Qualifikation ebenso weiterhin möglich.
So ganz allmählich biegt die Saison der Deutschen-Eishockey-Liga auf die Zielgerade ein. Noch 14 Spiele stehen auf dem Programm und an diesem Wochenende hat die DEG die Chance, sich im Rennen um einen Playoff-Platz in eine glänzende Position zu bringen. Mit Tabellen-Nachzügler Iserlohn Roosters sowie den Augsburger Panthern standen zwei nicht unlösbar erscheinende Gegner im Kalender. Am Lech kam noch dazu, dass die Mannschaft des früheren Düsseldorfer Assistenztrainers Tray Tuomie deutlich mehr unter Zugzwang stand. „Der AEV hat heute sicherlich mehr Druck", sagte Düsseldorfs sportlicher Leiter Niki Mondt.
„Ich hatte ihn bereits verladen"
Wochenlang schien sich der Champions-League-Teilnehmer im Kampf um Platz zehn lediglich auf das Schneckenrennen mit den Nürnberg Ice Tigers konzentrieren zu müssen. Inzwischen aber treten auch die Grizzlys Wolfsburg auf der Stelle, dazu taumeln die Kölner Haie nach neun Niederlagen in Serie ganz gewaltig. Klar, dass der AEV Blut geleckt hat. „Es ist sehr wichtig, dass das Stadion heute ausverkauft ist. Die Unterstützung der Fans treibt uns an", sagte Tuomi und der frühere Düsseldorfer Abwehrspieler Henry Haase meinte: „Wir müssen aggressiv starten. Die DEG darf gar nicht erst ins Spiel kommen."
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Von der gefürchteten Stimmung an der Senkelbachstraße war wenig zu spüren, auch weil die DEG das Heft sofort äußerst aktiv in die Hand nahm. Nach zwölf Minuten notierte der Statistik-Zettel bei den Torschüssen ein neun zu eins, die besten Chancen vergab Leon Niederberger. Der 23 Jahre alte Angreifer scheiterte sowohl in der fünften wie auch in der 15. Minute frei vor Augsburgs Torhüter Olivier Roy. „Ich hatte ihn bereits verladen und musste den Puck nur noch irgendwie hoch bekommen. Das ist mir leider nicht gelungen", haderte Niederberger.
Die DEG ist seit acht Spielen ohne Überzahl-Treffer
Auch bis Mitte des zweiten Drittels deutete nichts darauf hin, dass diese Partie einen anderen Sieger finden würde als die DEG. Doch ähnlich wie vor zwei Wochen in Ingolstadt hielten die Rot-Gelben ihren Kontrahenten durch fahrlässiges Auslassen von Chancen im Spiel. Hinzu kommt, dass das Powerplay immer mehr zu einem echten Schwachpunkt wird. Mit der zweiten Pausensirene standen 23 Drittel ohne Überzahltreffer zu Buche. Besser machten dies die Fuggerstädter und so stellte der Schuss von Scott Kosmachuk in der 32. Minute die Begegnung aus dem Nichts heraus komplett auf den Kopf. Daran hatte die DEG derart zu knabbern, dass Jaroslav Hafenrichter nur vier Minuten später recht unbedrängt auf 2:0 erhöhen konnte.
Bei der DEG war der Faden jetzt völlig gerissen, die zuvor an den Tag gelegte spielerische Leichtigkeit noch nicht einmal mehr in Ansätzen zu erkennen. Torwart Mathias Niederberger musste mit einer Glanzparade gegen Scott Fraser in der 44. Minute sogar das 0:3 verhindern. Zwar nahm Trainer Kreis am Ende seinen Schlussmann zugunsten eines sechsten Feldspieler vom Eis. Doch die Bemühungen seiner Mannschaft blieben Magerkost.