Nethery steht an der Bande
Slavomir Lener bei der DEG entlassen. Der Manager übernimmt das Kommando bis zum Saisonende.
Düsseldorf. Am Sonntag um 15.25 Uhr war für Slavomir Lener die Arbeit als Trainer der Düsseldorfer EG beendet. "Wir haben in den bisherigen 20 Saisonspielen keine konstanten Leistungen gezeigt und liegen damit weit hinter unseren Erwartungen und Ansprüchen zurück", erklärte Manager Lance Nethery die sofortige Entlassung des Tschechen und sich selbst bis zum Saisonende zu seinem Nachfolger an der Bande. Rund 17 Stunden zuvor hatte sich die DEG mit dem 4:5 (2:2, 0:1, 2:2) bei den Frankfurt Lions und damit der vierten Niederlage in Folge endgültig in eine handfesten Krise katapultiert, die mit Slavomir Lener ein schnelles Opfer fand. Schon während des peinlichen Auftritts gegen Krefeld am Freitag gab es erste Anzeichen, dass es rumort. So wurde Aufsichtsratvorsitzender Joachim Suhr im Gespräch mit Lance Nethery beobachtet. Ein untrügliches Signal für weitreichende Entscheidungen im Verein, hält sich der 60-Jährige doch sonst im Hintergrund. Zwar war die DEG in Frankfurt zu Beginn der Partie um Wiedergutmachung für das 4:6 gegen Krefeld bemüht, doch gab die schnelle 2:0-Führung keine Sicherheit. Mit unnötigen Strafzeiten, unkonzentriertem Unterzahlspiel sowie ideenlosem Überzahlspiel machte es die DEG den Hessen leicht. "Wir haben gut angefangen. Die erste Strafzeit gegen uns war entscheidend", sagte Lener. Aber warum kann eine einzige Strafzeit und ein einziges Gegentor ein Team mit derart vielen gestandenen Profis sofort aus der Bahn werfen? Vielleicht, weil sie gar keine Mannschaft sind? Aber wie soll sich ein Team auch finden, wenn der Trainer, permanent die Reihen durcheinanderwürfelt und offenbar auch seinen Torhütern nicht vertraut? Am Freitag musste Jamie Storr nach sechs Gegentoren für Jochen Reimer Platz machen, der dann wiederum in Frankfurt nach ordentlicher Leistung beim dritten Gegentreffer unglücklich aussah und daraufhin sofort gegen Storr ausgewechselt wurde. Spielten die Spieler demnach gegen den Trainer? "Wir wollten in den nächsten Spielen beweisen, dass wir mit Slavomir Lener hätten zusammenarbeiten können. Schade, dass wir dies nun nicht mehr beweisen dürfen", war Patrick Reimer über das schnelle Handeln der DEG überrascht. Dennoch scheinen einige Profis Charakter und Einstellung häufig in der Umkleidekabine gelassen zu haben. Wofür auch das feine Gespür der Fans ein untrügliches Zeichen ist. Die skandierten nämlich in Frankfurt: "Wir sind Düsseldorfer und ihr nicht!"