Neue Verträge als Druckmittel
eishockey Trainer und Manager Lance Nethery appelliert an die Leistungsbereitschaft. Auch Tore Vikingstad ist nicht unumstritten.
Lance Nethery behält rein äußerlich die Ruhe. Der Trainer der Düsseldorfer EG analysiert die prekäre Lage, die momentan bei der Mannschaft herrscht nüchtern, ohne sich hinter Phrasen zu verstecken. Einzelgespräche habe er mit den Spielern geführt, um alles besser zu begreifen und einen Ausweg aus dem augenblicklichen Dilemma zu finden. „Die Lage ist schwierig, und es gibt nur einen Weg, um die Verunsicherung aus den Köpfen der Spieler zu bekommen. Jeder muss bereit sein alles zu geben“, sagt Nethery. „Wir müssen von Einsatz zu Einsatz denken, mehr macht keinen Sinn. Das Spiel in Nürnberg ist deshalb besonders wichtig.“
Verletzungen oder Ausfälle will der Kanadier nicht für die Misere vorschieben, auch Charly Stephens wird wegen seiner Matchstrafe noch beim Spiel gegen Nürnberg fehlen. „Trotzdem hat man schon beim Training Angst, wenn einer auf das Eis fällt. Ich bin froh, dass der Kader so breit besetzt ist, sonst wären wir schon längst tot“, sagt der 50-Jährige, der die finanziellen Folgen des Leistungstiefs und des Zuschauerschwundes auch im Blick hat. „Wir werden den Etat in der kommenden Saison etwas reduzieren müssen, die Ziele bleiben aber bestehen.“ Play-offs oder gar die Meisterschaft sind zwar weiter entfernt denn je, aber in Düsseldorf zählt nur der Erfolg. Mit dem achten Platz kann man nicht zufrieden sein.
Brandon Reid ist in der Mannschaft das beste Beispiel für die Talfahrt. „Er spielt nicht extra so schlecht. Brandon ist mit seiner Leistung völlig unzufrieden. Er macht auf dem Eis einen Fehler und ist danach noch stärker verunsichert. Ich glaube, dass er gegen Duisburg am Tiefpunkt angekommen ist. Er muss sich nun selbst aus diesem Tief herausziehen“, sagt sein Trainer.
Oder der KVK-Sturm mit Daniel Kreutzer, Tore Vikingstad und Klaus Kathan. „Das war einmal die beste Angriffsreihe in der Liga. Wir haben viele Spieler, die schon auf höherem Niveau als jetzt gespielt haben und erfolgreich waren.“
Lance Nethery appelliert nicht etwa an die Ehre, sondern an die Leistungsbereitschaft, auch im Hinblick auf Verträge, die auslaufen und nennt drei Namen. „Reid, Wright und Vikingstad. Sie können sich für neue Verträge empfehlen.“ Wenn nicht, dann werden sie zum Saisonende den Verein verlassen müssen. Im Fall von Tore Vikingstad würde eine Ära zu Ende gehen. Der 32-jährige Norweger ist seit 2001 im Team und damit der dienstälteste Spieler im Team. Dazu ein Publikumsliebling. Aber auch bei ihm muss die Leistung stimmen.