Play-off-Viertelfinale: DEG kühlt die Freezers ab
Der Vizemeister siegt im zweiten Spiel. Marc Beaucage wird heute bei der DEL angezeigt.
149 Strafminuten, Schlägereien, eine Beleidigung, eine Spielsperre gegen Sean Brown und wahrscheinlich ein Nachspiel vor der DEL-Ligenleitung. Das zweite Viertelfinale in der Deutschen Eishockey Liga an der Elbe sorgte für einen Eklat, aber auch für eine gute Schlagzeile: Die Düsseldorfer EG strebt dem Halbfinale entgegen. Mit einer konzentrierten Leistung gewannen die Rot-Gelben auch das zweite Play-off-Spiel in Hamburg mit 4:0 und tauten die überhart einsteigenden "Kühlschränke" dabei ab. Einer von ihnen hatte schon kurz vor der Partie für einen Eklat gesorgt. Marc Beaucage bedachte wohl im Kabinengang den dunkelhäutigen DEG-Verteidiger Jean-Luc Grand-Pierre mit einer rassistischen Äußerung. Dies hatten die DEG-Spieler Benjamin Barz und Nils Antons nach eigener Angabe gehört. Als eine Entschuldigung der Hamburger ausblieb, entschied sich DEG-Manager Lance Nethery, den Ex-Düsseldorfer bei der Ligenleitung anzuzeigen.
Das zweite Spiel von DEG-Verteidiger Sean Brown nach dem Comeback war für den NHL-Haudegen eher unrühmlich. Gestern wurde der 30-Jährige von Trainer Don Jackson in der vierten Reihe zwischen Thomas Jörg und Benjamin Barz eingesetzt. Dort war er nicht lange zu finden, denn der 445-fache NHL-Profi handelte sich zu Beginn eine Disziplinarstrafe ein und musste in der 57. Minute mit einer Spieldauerstrafe zum Duschen. Morgen im dritten Viertelfinale ist Brown gesperrt.
Die Hamburger legten eine äußerst aggressive und vor allem nickelige Art an den Tag. Wohl getreu der Handschrift von Trainer Bill Stewart, der auch dafür bekannt ist. "Solange die DEL gegen ihn nichts unternimmt, müssen wir damit leben", missbilligt auch DEG-Manager Lance Nethery die Art des vom EHC Linz in einer Nacht- und Nebelaktion nach Hamburg "geflüchteten" Stewart.
Mit ihrer Spielweise gerieten die Hanseaten bei Schiedsrichter Rick Looker an den Falschen. Der US-Amerikaner schickte einen nach dem anderen von ihnen auf die Strafbank. Der DEG gelang es aber nur aus einem Überzahlspiel Kapital zu schlagen, als Robert Dietrich ein Zuspiel von Jeff Panzer in der 11. Minute zum 1:0 verwerten konnte. Fünf Minuten später war dann schon Pause. Ein Verzweiflungsschuss von Kevin Mitchell von der Mittellinie erwischte Torhüter Jamie Storr auf dem falschen Fuß.