Reimer macht den Abflug nach Wolfsburg
Der Torhüter der DEG wechselt nach Wolfsburg und will dort die Nummer eins werden.
Düsseldorf. Als Jochen Reimer am Donnerstag nach dem Morgentraining um 12.15 Uhr aus dem Besprechungszimmer von Lance Nethery kam, huschte ein Lächeln der Erleichterung über sein Gesicht.
Ein Viertelstunde später verkündete der Manager der DEG dann mit einer bitteren Miene, um was es bei der Unterredung gegangen war. "Jochen Reimer wechselt zur kommenden Saison nach Wolfsburg. Er sieht dort die Möglichkeit als Nummer eins zu spielen. Oliver Jonas wird dort aufhören."
Für den 23-jährigen Torhüter der Metro Stars waren jedenfalls sportliche Gründe entscheidend. "Als junger Spieler will man weiterkommen und nicht die Nummer zwei sein. In Wolfsburg sind die Chancen zur Zeit jedenfalls größer", sagt Reimer, der vor drei Jahren aus Kaufbeuren nach Düsseldorf wechselte und bei den Grizzly Adams einen Jahresvertrag mit Option unterzeichnet hat.
Seit der Knieverletzung von Jamie Storr vor sechs Wochen ist der gebürtige Mindelheimer zwar die Nummer eins zwischen den Pfosten der Metro Stars, aber an Storr wird Reimer auf absehbare Zeit nicht vorbeikommen. Der Vertrag des 33-jährigen Kanadiers läuft bis 2010.
"Ich kann Jochen verstehen. Er hat sich in den drei Jahren bei uns gut entwickelt. Wir haben keinen Einfluss auf die Entscheidung eines Spielers. Aber so ist das Geschäft. Spieler kommen, Spieler gehen", sagt Trainer Harold Kreis.
"Ich erwarte, dass er sich jetzt voll und ganz auf seine Tätigkeit als Torhüter bei der DEG konzentriert." Der DEG-Coach vertraut deshalb auch im nächsten Heimspiel gegen die Freezers auf den 23-Jährigen. "Ich sehe keinen Anlass, im Tor zu wechseln, auch wenn Jamie Storr gegen Hamburg erstmals wieder auf der Bank sitzen wird."
Heute Hamburg, am Sonntag in Nürnberg und am Dienstag im Dome gegen Ingolstadt. "Alle Gegner haben die Punkte nötig"; sagt Harold Kreis. "Unsere gute Ausgangslage ist nur etwas wert, wenn wir die nächsten Spiele gewinnen." Hamburg und Ingolstadt können noch die Play-off-Qualifikation erreichen.
Nürnberg ist ein direkter DEG-Konkurrent auf den sechsten Platz, der die direkte Qualifikation für die Play-offs bedeutet. "Die frustrierende Niederlage gegen Kassel müssen wir abhaken und uns auf das nächste Spiel konzentrieren."