Reimer will es nun allen zeigen

Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Stammtorwart Jamie Storr ist der Ersatzmann bei der DEG länger gefordert.

Düsseldorf. Blitzschnell zuckt die Fanghand hervor, der Puck verschwindet im riesigen Lederhandschuh, der danach triumphierend in die Höhe gereckt wird. Wieder einmal hat Jochen Reimer eine Chance vereitelt. Am Ende heißt es 6:0 für die Düsseldorfer EG im DEL-Spiel gegen die Duisburger Füchse. Reimer hat großartige Reflexe gezeigt, er ist ohne Gegentor geblieben, der erste "shut out" für den 22-Jährigen in dieser Saison. Von den vielen DEG-Fans in der Duisburger Arena bekommt er Sonderapplaus und wird mit Sprechchören gefeiert. Die Düsseldorfer Anhängerschar weiß, welche verantwortungsvolle Aufgabe der jüngere Bruder von DEG-Stürmer Patrick Reimer übernommen hat, nachdem sich Jamie Storr schwer am Knie verletzt hat. Vier bis sechs Wochen wird die etatmäßige Nummer eins der Metro Stars ausfallen, bis dahin spielt Reimer als Top-Goalie. Er genießt das volle Vertrauen von Trainer Lance Nethery. "Das ist eine Situation, für die der zweite Torhüter sich immer fit halten muss. Ich fühle mich gut und bin bereit für diese Aufgabe. Das Spiel gegen Duisburg war die richtige Einstimmung auf das, was nun folgt", sagt der gebürtige Mindelheimer. Bei der DEG spielt er mit einer Förderlizenz und ist bisher hauptsächlich bei den Moskitos Essen in der 2.Eishockey-Bundesliga zum Einsatz gekommen. "Ich habe nicht alle Spiele davon gesehen, aber Essens Trainer Jari Pasanen hat gesagt, dass Jochen immer gut gespielt hat. Er ist bei den Fans dort schon zum Publikumsliebling geworden", sagt Nethery. Der 50-Jährige Kanadier hält viel von dem 1,85 Meter großen Torhüter. "Ich vertraue ihm zu 100 Prozent. Das ist seine Chance, es allen zu zeigen. Er hat es drauf, im Training hat er immer gut gearbeitet", sagt Nethery.

Nach sechs Einsätzen hat Jochen Reimer die beste Bilanz in der DEL

Spielpraxis hat Reimer bislang vornehmlich in Essen gesammelt. "Die Kooperation ist eine Super-sache. Es ist für junge Spieler kein Nachteil, wenn sie in der zweiten Liga kontinuierlich eingesetzt werden", so Reimer. In seinem Fall sind das bei den Moskitos bislang elf Spiele (sieben Siege) mit einem Gegentordurchschnitt von 2,38. Bei seinen sechs DEL-Einsätzen für die DEG ist die Statistik überragend. Mit 1,77 Gegentoren ist Reimer die Nummer eins der Torhüter in der Liga, die mehr als ein Spiel bestritten haben, noch weit vor dem Zweitplatzierten, dem Kölner Travis Scott (2,32).

Im direkten Duell beider Goalies wird sich heute im rheinischen Derby gegen Köln (19.30, Dome, WZ-Live-Ticker, heute ab 19Uhr) auch zeigen, wer die Nummer eins am Rhein ist. "Mein Job ist es, für das Team da zu sein und ihm Sicherheit zu geben", sagt Reimer. "Das Derby gegen Köln ist etwas Besonderes. Wir werden unser Bestes geben."