Netherys Team bricht das Eis

Die leidenschaftlich kämpfende DEG bezwingt den Tabellenführer 3:2.

Düsseldorf. Ein Motto war bis gestern Programm. "Wir beißen wieder!" Was sich für Eisbären ziemlich abgedroschen anhört, wird in Berlin derzeit mit viel Leidenschaft gelebt. Die Eisbären sind Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga und hatten vor der Partie 16Punkte Vorsprung gegenüber der DEG sowie eine tolle Stimmung in der Mannschaft und natürlich auf den Rängen des derzeit immer wieder ausverkauften Wellblechpalastes in Hohenschönhausen. Also war die DEG auch darauf eingestellt, dass der Tabellenführer, angespornt vom 10:3-Kantersieg gegen Ingolstadt am Donnerstag, viel Feuer aufs Eis bringt. Nach fünf Minuten hatten die Gäste auch einige gefährliche und mit viel Druck vorgetragene Angriffe überstehen müssen.

Ganz langsam erst konnten sich die Spieler von Lance Nethery befreien. Das gelang deshalb, weil sie dagegenhielten und ihre eigene Chance suchten. Eine herrliche Kombination des ersten Sturms brachte die DEG in der neunten Minute in Führung. Kapitän Daniel Kreutzer, der sich der alten Form annähert, traf zum 1:0.

Während vorher unbedingt das Können von Keeper Jamie Storr gefragt war, fand die DEG nach der Führung und dem Dämpfer für die Eisbären immer besser ins Spiel. Knappe drei Minuten nach der Führung schickte Korbinian Holzer aus dem eigenen Drittel mit einem herrlichen Pass Jamie Wright auf die Reise. Und endlich zeigte der Stürmer die Kälte, die ein Torjäger vor dem Kasten des Gegners benötigt. Das 2:0 gab weitere Sicherheit, plötzlich dominierte die DEG die wie erschrocken wirkenden Gastgeber. Selbst eine kurze 3:5-Unterzahl wurde weggesteckt. Der Kampfgeist und die von Lance Nethery geforderte Leidenschaft brachte endlich den gewünschten Erfolg.

Doch das Spiel war noch längst nicht gewonnen. Im zweiten Durchgang drückten die Eisbären erneut aufs Tempo, zwangen die DEG zu Fehlern und Fouls. Dem besten Scorer der Liga, Steve Walker, gelang der Anschluss. Das 1:2 steckte die DEG perfekt weg. Nur etwas mehr als eine Minute benötigte Andy Hedlund, um den alten Abstand wiederherzustellen.

Das reichte den Düsseldorfern, um beim Meister von 2005 und 2006 zu bestehen, obwohl im letzten Drittel von den Gästen noch einmal alles gegeben werden musste, um nach dem 2:3 von Ustorf den Vorsprung auch mit Glück zu halten und der Serie von sechs Niederlagen in Folge ein Ende zu setzen.

Tor: Storr

Abwehr: Ratchuk, Bazany - Hedlund, Holz - Hinterstocker, Nowak

Angriff: Reid, Collins, Wright - Kreutzer, Vikingstad, Kathan - Panzer, Stephens, P. Reimer - Schietzhold, Caricola, Boon - Pinizzotto

Schiedsrichter: Kadow (Eppelheim)

Zuschauer: 4695

Tore: 0:1 Kreutzer (8:43), 0:2 Wright (11:08), 1:2 Walker (29:18), 1:3 Hedlund (30:44), 2:3 Ustorf (55:34)

Strafminuten: 6 Eisbären / 16 DEG