Nethery will von seinen Spielern einen Neustart

Der Trainer-Manager der DEG verlangt äußersten Kampfgeist im heißen Herbst.

Düsseldorf. Für Mannschaften, die sportlich gerade einen guten Lauf haben, kommen Länderspielpausen in der Regel höchst ungelegen. Zwölf Niederlagen in 20 Meisterschaftsspielen sind aber bestimmt keine Erfolgsserie, und insofern war die Unterbrechung der Saison in der Deutschen Eishockey Liga für die Düsseldorfer EG ein echtes Geschenk. Zumal auch Manager Lance Nethery fortan für den am 4. November entlassenen Slavomir Lener als Trainer verantwortlich sein wird.

"Wir können daher von einem echten Neustart sprechen", sagt Lance Nethery mit Blick auf die Partie gegen die Adler Mannheim morgen und ergänzt: "Noch haben wir 36 Spiele und es damit selbst in der Hand, uns in eine gute Ausgangsposition für die Play-offs zu bringen." Dass der 50-jährige Manager der DEG nun in Personalunion auch auf die Trainerbank zurückgekehrt ist, sollte für die Spieler auf jeden Fall Warnung genug sein, die ihnen vorgeworfenen Defizite möglichst schnell abzustellen.

Denn in Bezug auf mögliche Vertragsverlängerungen im Frühjahr hat sich Nethery damit in eine gute Verhandlungposition gebracht. "Ich habe bei vielen Spielern den hundertprozentigen Einsatz vermisst, die Leidenschaft, die Begeisterung. Die Spieler müssen viel öfter da hin gehen, wo es auch schon einmal weh tun kann. Sie müssen mehr Bereitschaft zeigen, die Zweikämpfe zu suchen. Denn über die Zweikämpfe werden in Deutschland die Spiele entschieden", erklärt Nethery, was er in den nächsten Wochen und Monaten von seinen Profis erwartet.

Anders als seine Vorgänger Don Jackson und Slavomir Lener stellt sich der mit allen Wassern gewaschene Kanadier nicht bedingungslos vor seine Spieler, sondern scheut nicht davor zurück, Ross und Reiter beim Namen zu nennen. "Wenn Rob Collins seine Leistung abrufen würde, dann würde er zu den besten Spielern der Liga gehören", so Nethery. "Von ihm und Charlie Stephens erwarte ich zudem, dass sie als Führungsspieler vorneweg marschieren. Und in der Verteidigung muss Robert Kantor wesentlich körperbetonter spielen."

Die Profis der DEG müssen sich also warm anziehen, sonst droht ihnen Lance Nethery mit weniger Eiszeit. Erstes Opfer: Jason Pinizzotto. "Er ist vorerst überzähliger Stürmer", reagiert Nethery auf seine zuletzt schwachen Leistungen. In den nächsten sieben Tagen stehen vier Spiele an. Es ist November. Der Wind wird rauer.