Sorgen bei Spitzenreiter DEG
Das Team spielt mit viel Einsatz und gewinnt, aber die Verteidigung wackelt und die Fans fehlen.
Düsseldorf. Zwei Siege gegen den rheinischen Rivalen Kölner Haie. Sieben Punkte auf der Habenseite, Platz eins nach drei Spielen in der Deutschen Eishockey Liga, satte elf Tore erzielt und doch nicht ganz zufrieden.
So lässt sich die momentane Situation bei den DEG Metro Stars umschreiben. 15.775 Zuschauer kamen zu den beiden Top-Heimspielen gegen Mannheim und Köln in den Dome, mehr als 20.000 hätte die Chefetage der Metro Stars gerne gesehen. Auch die Stimmung auf den Rängen war nicht überschwänglich.
Selbst in Köln wird das "Produkt Eishockey" nicht wie erhofft angenommen. In der gegen die Düsseldorfer EG sonst meist ausverkaufte KölnArena wollten "nur" 14.853 Besucher das Derby zwischen den Haien und der DEG sehen. Offensiv gab es beim 7:4-Erfolg der Metro Stars eigentlich nichts zu beanstanden.
Die beiden "Roadrunner-Reihen" mit ihren pfeilschnellen Stürmern nahmen die Abwehr des Vizemeisters besonders im zweiten Drittel auseinander. Trainer Harold Kreis hob trotz aller Offensiv-Künste den mahnenden Finger. "Das River-Hockey hat mir nicht gefallen.
Es war ein merkwürdiges Spiel, in dem wir in der Deckung zu offen waren. Mit dem ersten Drittel können wir nicht zufrieden sein, auch wenn wir mit 3:2 geführt haben", sagt der 49-Jährige. "Im zweiten Drittel haben wir dann konsequent gespielt und unsere Chancen genutzt. In den letzten zehn Minuten hat Köln einen unglaublichen Druck gemacht."
Die vier verbliebenen Verteidiger (Andy Hedlund, Korbinian Holzer, Chris Harrington, Ryan Caldwell) mussten Schwerstarbeit verrichten. Und es wird in der Defensive nicht einfacher, denn der 20-jährige Holzer fehlt eine Woche, weil er ins Trainingslager der Toronto Maple Leafs nach Kanada geflogen ist.
Geht die Entwicklung Holzers so positiv weiter, wird der gebürtige Münchener wohl der dritte DEG-Verteidiger nach Alexander Sulzer und Robert Dietrich sein, der zu einem NHL-Klub wechselt. 2006 wurde Holzer von den Maple Leafs gedraftet.
Das Verteigerproblem bei der DEG dadurch nicht besser. Marian Bazany (Virusgrippe) befindet sich zwar auf dem Weg der Besserung, und Peter Ratchuk (Schulter-OP) hat schon Trainingseinheiten absolviert, aber beide sind nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte.
Schon morgen bei den Hamburg Freezers (19.30 Uhr) wartet der nächste unangenehme Gegner auf die DEG. Noch sieglos steht das Team von Trainer William Stewart unter Druck. Und am Sonntag (14.30 Uhr, Dome) wird es nicht leichter, wenn die Frankfurt Lions im Dome zu Gast sind.