Schnell, schneller, Metro Stars

Im 181. rheinischen Derby hat die Düsseldorfer EG den Kölner Haien zwei Drittel lang eine Eishockey-Lehrstunde erteilt. Im zweiten Aufeinandertreffen in 50 Stunden gab es den zweiten Sieg, diesmal war das Spiel beim 7:4 (3:2, 3:0, 1:2) wesentlich torreicher. Das Team von Trainer Harold Kreis hat sich nach drei Spieltagen an die Tabellenspitze der DEL gesetzt, die noch sieglosen Haie sind ans Tabellenende gerutscht, ein historisches Bild in der noch jungen Saison.

Düsseldorf. Defensiv-Eishockey, nein Danke, stattdessen waren die Offensiv-Leistungen der Metro Stars Trumpf, im zweiten Drittel wurde Köln dann nach Belieben ausgekontert. Ganz nach dem Geschmack der 400 DEG-Fans, die schon den ersten 20 Minuten fünf Tore zu sehen bekamen. Die jeweiligen Führungstreffer zum 1:0 und 2:1 beantwortete die DEG Sekunden später mit dem Ausgleich. Drei Konter führten zum Erfolg, wobei André Schietzold (2. Minute) seinen ersten DEL-Treffer erzielte, und Ryan Ramsey mit zwei Toren innerhalb von 16 Sekunden die Metro Stars sogar in Führung brachte.

Die Ereignisse überschlugen sich: Kölns Trainer Doug Mason reagierte nach den drei Gegentoren und nahm den jungen Torhüter Stefan Hornheber vom Eis und brachte Frank Doyle (13.). Es war viel Anspannung in der Partie, bereits nach 14 Minuten musste Schiedsrichter Willi Schimm die erste "Rudelbildung" auflösen. Auch ohne Peter Ratchuk (Reha nach Schulter-OP), Evan Kaufmann (Hochzeit) und Marian Bazany (Virusinfektion) war die DEG gegen die in Bestbesetzung angetretenen Kölner (wieder mit Dave McLlwain und Daniel Rudslätt) hellwach und torhungrig. Daran änderte sich auch im Mittelabschnitt nichts. "Wir wollen die Haie sehen", forderten die Kölner Fans in der mit knapp 15000 Besuchern besetzten Arena.

Stattdessen sahen sie nicht viel vom Vizemeister, dagegen um so mehr von den Metro Stars. Nach dem ersten Saisontor durch Korbinian Holzer 70 Sekunden nach dem Beginn des zweiten Drittels schlugen die pfeilschnellen Stürmer der DEG erneut zu. Klassisch ausgekontert hieß es beim erneuten Doppelschlag durch Adam Courchaine (32.) und Brandon Reid (33.). "Das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff hat sehr gut funktioniert. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie ein hohes Tempo gehen kann.

Allerdings haben wir auch unnötige Strafzeiten genommen", sagte Trainer Harold Kreis. Trotzdem hatte die DEG in Jamie Storr den besseren Torhüter zwischen den Pfosten. Obwohl Düsseldorf im Schlussdrittel das hohe Tempo nicht mehr gehen konnte und Köln durch Lüdenmann und Ullmann auf 4:6 herankam, war die DEG ab diesem Abend die "Nummer eins am Rhein". In Jamie Storr besaß die DEG auch den besseren Torhüter.