Düsseldorfer EG Starker Zwischenspurt erspart Pre-Play-offs

Zwölf Siege aus 13 Spielen von November bis Januar waren entscheidend dafür. Eine Bilanz.

Foto: Birgit Häfner

Während Christof Kreutzer im vergangenen Sommer die Play-off-Qualifikation als Saisonziel für seine Düsseldorfer EG ausgab, träumten viele Anhänger davon, dass ihre Mannschaft in der Deutschen Eishockey Liga an die hervorragende Spielzeit 2014/15 würde anknüpfen können. Und die DEG enttäuschte ihre Fans nicht. Mit 87 Punkten aus 52 Hauptrunden-Spielen sammelte das Kreutzer-Team exakt so viele Zähler wie im Vorjahr und landete erneut auf dem fünften Tabellenplatz.

Der Cheftrainer der Rot-Gelben hatte bei der Zielvorgabe einen etwaigen Umweg über die Pre-Play-offs mit einkalkuliert. Doch eine bärenstarke Phase zwischen Ende November und Anfang Januar sorgte dafür, dass die DEG ab morgen anstelle einer „Best-of-three“-Serie noch eine Woche Zeit hat, ehe es zum ersten Viertelfinal-Duell zu den Grizzlys Wolfsburg geht.

Von den 13 Begegnungen zwischen dem 22. November 2015 und 2. Januar gewann die DEG zwölf und legte nach vielen schwachen Auftritten in der ersten Saisonphase mit zehn Siegen und ebenso vielen Niederlagen aus den ersten 20 Spielen, endlich die Ladehemmung vor dem gegnerischen Tor ab. Die Initialzündung war die Umstellung der Angriffsreihen von Trainer Kreutzer und seinem Assistenten Tobias Abstreiter. Ausgerechnet mit einem 6:3-Auswärtserfolg beim rheinischen Erzrivalen Kölner Haie legte die DEG den berühmten Schalter um.

Getragen wurde die Offensive seither in erster Linie von Ken André Olimb und Norm Milley, die mit Manuel Strodel die Top-Reihe der DEG bilden. Während Olimb (42 Scorerpunkte) und Milley (45) zu den besten 20 Punktesammlern der Liga zählen, gelangen Strodel mit 13 Treffern und insgesamt 21 Punkten neue Karriere-Bestwerte. „Wir hatten einen holprigen Start. Im November haben wir das Ruder herumgerissen. Vor allem Kenny, Norm und Mathias haben großen Anteil daran“, erklärte Angreifer Chris Minard, der es nach durchwachsenem Beginn immerhin selbst noch auf zwölf Saisontore brachte, am vergangenen Sonntag nach dem 4:3 über Schwenningen.

Entscheidender Erfolgsfaktor für die DEG war zudem der von Minard angesprochene Mathias Niederberger. Mit 2,27 Gegentoren pro Partie (Rang fünf) und einer Fangquote von 93 Prozent (Rang zwei) ließ der 23 Jahre alte Torhüter den Abgang von Tyler Beskorowany schnell vergessen und etablierte sich als Nummer Eins. Ein weiterer Trumpf der Düsseldorfer waren die Specialteams. In der Überzahl-Wertung belegte die DEG Platz fünf, in Unterzahl gar Rang drei der Hauptrunde.

Obwohl mit 8012 Zuschauern im Schnitt so viele Besucher wie nie zuvor zu den Heimspielen in den Rather Dome kamen, vergab die DEG eine bessere Ausgangsposition für die Play-offs aufgrund ihrer Heimschwäche. 45 seiner 87 Punkte sammelte das Kreutzer-Team auf fremdem Eis — Liga-Bestwert. Lediglich in Straubing und Hamburg gingen beide Auswärts-Auftritte verloren, ansonsten gab es überall mindestens einen Sieg. Daheim gab es aber nur noch vier Erfolge in den jüngsten elf Heimspielen. Nach der Hochphase mit zwischenzeitlicher Tabellenführung zum Jahreswechsel gewann die DEG nur noch sieben ihrer 19 Spiele.

Schwankungen innerhalb einer Spielzeit mit 52 Vorrundenspielen sind normal. In den K.o.-Runden darf es davon aber keine mehr geben. „Vielleicht haben wir dadurch, dass wir zwischenzeitlich so weit oben waren, ein bisschen auf die Play-offs gewartet. Jetzt gibt es aber nichts mehr zu warten. In Wolfsburg kommt ein starker Gegner auf uns zu“, sagte Christof Kreutzer im Hinblick auf die schwachen Wochen im Februar. Die DEG hat ihr Saisonziel aber längst erreicht. Was nun kommt, ist Zugabe.