Zweite Chance für Hedlund

Der 29-jährige Abwehrrecke will mit der Düsseldorfer EG nach dem Titel greifen. In der Defensive spielt er mit Robert Kantor.

<strong>Düsseldorf. Andy Hedlund ist groß und blond. Also genau der Typ, den man hinter seinem schwedischen Namen vermutet. Nur, Hedlund ist Amerikaner und war noch nie in Schweden. "Meine Ur-Großeltern sind von Skandinavien ausgewandert", erklärt der 29-jährige Eishockeyprofi die Herkunft seines Namens. In Deutschland kennt er sich dagegen ganz gut aus. Schließlich spielte der Verteidiger in der Saison 2005/06 für die Krefelder Pinguine in der DEL. Dort überzeugte er in 57 Partien nicht nur wegen seiner zwölf Tore und 24 Vorlagen, sondern vor allem durch seine beständig guten Abwehrleistungen. Die blieben natürlich auch dem Manager der Düsseldorfer EG nicht verborgen und so verpflichtete Lance Nethery ihn im Sommer 2006. Doch als die Ottawa Senators aus der NHL riefen, musste Nethery seine Top-Verpflichtung ziehen lassen, noch bevor der aus Minnesota stammende US-Amerikaner das rot-gelbe Trikot zum ersten Mal angezogen hatte. Zum Einsatz kam Hedlund in Ottawa jedoch nicht, er wurde ins Farmteam nach Binghampton geschickt und wechselte schließlich zu den Hershey Bears in die ebenfalls zweitklassige AHL. Mit einem Jahr Verspätung ist der 29-Jährige nun doch noch in Düsseldorf gelandet und ist darüber sehr glücklich. "Ich war schon etwas überrascht, als der Anruf kam. Eigentlich hatte ich nicht mehr erwartet, zur DEG zu kommen. Es ist toll, dass Lance vor einem Jahr meine Entscheidung verstanden hat, dass ich meine Chance in der NHL nutzen wollte und er mir nun eine zweite Gelegenheit gibt", so Hedlund, der neben Katze Sampson natürlich auch seine 28-jährige Ehefrau Nicole mitgebracht hat. Diese freut sich ebenfalls, wieder in Deutschland zu sein. Ihr Mann sagt, warum: "Binghampton ist nicht schön. Es ist eine sterbende Stadt. Überall geschlossene Fabriken und leere Häuser. Meine Frau liebt es zwar, den Haushalt zu führen, aber ich möchte ihr auch etwas bieten können. Hier in Düsseldorf habe ich diese Möglichkeiten."

Wenn der private Wohlfühlfaktor hoch ist, dann stimmt zumeist auch die sportliche Leistung. Insofern kann Andy Hedlund bei der Düsseldorfer EG also durchstarten. Zumal er durch seine Zeit in Krefeld keine Eingewöhnung mehr benötigt. "Damals waren Land und Leute neu und ich dadurch ein wenig irritiert. Aber jetzt weiß ich, was auf mich zukommt", freut er sich auf seinen neuen Verein, von dem er eine hohe Meinung hat.

"Die DEG wird sehr professionell geführt. Die individuelle Betreuung ist besser, als sie es damals in Krefeld war. Hier kümmern sie sich um dich. Ich bin rundum zufrieden." Da liegt es auf der Hand, dass er sich für diese Saison einiges ausrechnet. "Wir haben ein gutes Team mit einem überragenden Torwart. Warum sollten wir nicht um den Titel mitspielen?", so der Mann mit der Rückennummer 6.