Derby Haie betreiben Wiedergutmachung gegen Düsseldorfer EG

Köln · Seit Wochen schwächeln die Kölner Eishockeyprofis, doch gegen den alten Rivalen aus Düsseldorf sind sie da und siegen verdient mit 4:1 (0:0, 1:1, 3:0).

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Es dauerte nicht mal fünf Minuten, da hatten die Kölner Haie ihre Fans wieder hinter sich. Da stand und klatschte ein Großteil der 17.129 Zuschauer in der Kölnarena und versuchte förmlich, den Puck ins Tor der Düsseldorfer EG zu schreien. Da hatte sich bereits bewahrheitet, was Kölns Sportdirektor Mark Mahon im Vorfeld gesagt hatte: „Spiele gegen Düsseldorf sind besondere Spiele mit vielen Emotionen, da kann man viel wiedergutmachen.“ Und um Wiedergutmachung sind die Haie derzeit ja mehr bemüht als um alles andere. Nach gerade mal vier Siegen an den ersten zwölf Spieltagen der Deutschen Eishockey Liga waren die Kölner meilenweit von ihren Ansprüchen entfernt. Und das vor allem spielerisch.

Das sollte sich nun im ersten Derby der Saison ändern. Was allerdings nur ansatzweise funktionierte. Zwar war das 224. Duell zwischen den rheinischen Rivalen gewohnt emotional und umkämpft, spielerisch ließ es allerdings arg zu Wünschen übrig. Unnötige Fehlpässe, technische Unzulänglichkeiten, ungenaue Schüsse, wenig Tempo – das war nicht immer schön anzusehen. Die schwachen Schiedsrichter taten ihr Übriges. Doch hinterher interessierte das die Kölner nicht im Geringsten. Sie gewannen mit 4:1 (0:0, 1:1, 3:0). Und um etwas anderes geht es ja nicht, erst recht im Derby. „Einfach nur geil“, jubelte Jungstürmer Lucas Dumont hinterher über das Hallenmikrofon. Und die Zuschauer in der brodelnden Arena jubelten alle mit.

Bis sich etwas auf der Anzeigetafel tat, dauerte es allerdings. Nach einem torlosen ersten Drittel brachte Chad Nehring die als Tabellendritter eigentlich favorisierten Düsseldorfer in der 30. Minute etwas glücklich in Führung. Erst danach wurden die Gäste stärker und hatten mehrere Chancen, auf 2:0 zu stellen, doch immer wieder scheiterte die DEG an Haie-Torwart Hannibal Weitzmann. „Wir hatten es in der Hand“, ärgerte sich DEG-Trainer Harold Kreis, dessen Team sich dann 43 Sekunden vor der zweiten Pause den Ausgleich fing. Auch der fiel mehr oder weniger aus dem Nichts durch einen Alleingang von Jason Bast. „Das hat uns zurück in die Partie gebracht“, fasste Haie-Coach Mike Stewart treffend zusammen.

Also musste die Entscheidung im letzten Drittel fallen. Und das war knapp sieben Minuten alt, da war Kevin Gagne nach einem Abstimmungsfehler in der DEG-Defensive alleine durch und traf zum 2:1 für die Kölner. Vier Minuten später drosch Jakub Kindl einen Schlagschuss von der blauen Linie zum 3:1 ins Tor. Danach standen die Fans minutenlang und feierten ihre Mannschaft. „In meiner ganzen KEC-Karierre war es noch nie so laut in der Arena“, sagte Stürmer Sebastian Uvira, der in der Schlussphase noch ins leere Tor traf. Der Rest war eine einzige Kölner Party.