Köln gegen Düsseldorf DEG geht als Favorit ins 224. rheinische Derby

Düsseldorf · Im Gegensatz zur DEG sind die Kölner Haie schwach in die neue Saison der Deutschen Eishockey Liga gestartet. Mehr als 800 DEG-Fans werden am Sonntag dabei sein, die fahren mit dem Schiff über den Rhein.

Das jüngste Derby, das Winter Game, gewann die DEG in Köln.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

In den vergangenen Jahren fehlte meist etwas Entscheidendes, wenn die Düsseldorfer EG zu den Kölner Haien reiste: eine anständige Zahl an Gäste-Fans. Früher, als die Haie noch an der Lentstraße spielten, da fuhren gern mal tausend oder noch mehr DEG-Anhänger in die Domstadt. Doch seitdem es die Kölnarena unweit der Messe gibt, sieht das meist anders aus. Weil die Gäste stets unters Hallendach der riesengroßen Arena gequetscht werden und es dort auch nur Sitzplätze gibt. Da steigen nun Derbys mit nur wenigen hundert DEG-Fans.

An diesem Sonntag (14 Uhr) zeigt sich die rot-gelbe Gemeinde aber doch mal wieder reisefreudig. Mehr als 800 Düsseldorfer werden zum ersten Derby der neuen Saison in der Deutschen Eishockey Liga erwartet. Der Großteil davon fährt mit dem Schiff über den Rhein. Eine passende Anreise für das 224. Duell der alten Rivalen.

Wütende Pfiffe gegen das eigene Team

Man könnte meinen, dass sie sich das richtige Derby ausgesucht haben. Zwar gewannen ihre Libelinge die jüngsten drei Spiele in Köln, darunter auch das „DEL Winter Game“ im Januar im Kölner Fußballstadion, aber so favorisiert wie dieses Mal war die DEG selten, wenn es gegen die Haie geht — zumindest vom Papier her.

Die Düsseldorfer gewannen neun ihrer jüngsten zehn Spiele, die Kölner im gleichen Zeitraum nur drei. Nach dem überragenden 4:0 am Freitagabend gegen Berlin stehen die Düsseldorfer als Tabellendritter glänzend da, die Kölner als Zehnter auf dem letzten Play-off-Platz. Beim 1:3 in der vergangenen Woche gegen Augsburg gab es wütende Pfiffe und andere Unmutsbekundungen. Da forderten einige Fans sogar den Rauswurf von Sportdirektor Mark Mahon.

Mahon selbst hatte sogar Verständnis dafür: „Unsere Fans sind leidenschaftlich und emotional, und die Fans möchten die Haie natürlich siegen sehen.“ Das sahen sie bereits am Sonntag danach in Krefeld (3:2) und an diesem Freitag gegen Schwenningen (2:1). Aber alle Wunden heilen konnten zwei Siege gegen die derzeit mit Abstand schwächsten Teams der Liga natürlich nicht.

Laut Kreis sind die Kölner „am kommen“

Geht es nach Mahon, soll dafür am Sonntag der nächste Derbysieg sorgen: „Spiele gegen Düsseldorf sind besondere Spiele mit viel Emotionen, da kann man viel wiedergutmachen.“ Das weiß auch Harold Kreis: „Die Kölner möchten die Stimmung in der Kölnarena ändern, wir möchten sie gern beibehalten“, sagt der DEG-Coach und nennt die Haie „eine Mannschaft, bei der vielleicht noch nicht alles gegriffen hat“.

Immerhin bekamen sie im Sommer in Mike Stewart (zuvor erfolgreich in Augsburg) einen neuen Trainer. Das braucht immer etwas Zeit. Deswegen sagt Kreis: „Das ist eine gute Mannschaft, die um Kontinuität kämpft. Und man merkt, es ist am kommen.“ Geht es nach ihm, passiert das aber noch nicht am Sonntag. Nicht an dem Tag, an dem sich hunderte DEG-Fans auf dem Weg nach Köln machen.