Eishockey: Begeisternde Pinguine
Nach tollem Spitzenspiel geht Krefeld gegen die Eisbären als 3:2-Sieger vom Eis.
Krefeld. Die Krefeld Pinguine lassen einfach nicht locker. Auch das Spitzenspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Eisbären Berlin entschied das Team von Trainer Igor Pavlov am Sonntag vor 6637 begeisterten Zuschauern mit 3:2 (2:0, 1:1, 0:1) für sich und verteidigte damit die Tabellenführung.
Die Partie hatte alles, was ein Spitzenspiel ausmacht. Von Beginn an gingen beide Mannschaften ein hohes Tempo und Torchancen ließen nicht lange auf sich warten. Drei hochkarätige Einschussgelegenheiten innerhalb der ersten 34 Sekunden sprechen für den rasanten Verlauf, die die Partie vor den begeisterten Zuschauern im König-Palast nehmen sollte.
Die 6637 Besucher (Saisonrekord) hatten ihr Kommen nicht bereut, vor allem dank der Pinguine, die erneut Werbung in eigener Sache betrieben. Stephens und Milo, dessen Schuss parallel zur Torlinie am langen Eck vorbei strich, auf Seiten der Gastgeber sowie Pederson, der die Maske von Torhüter Scott Langkow anvisierte, hatten früh das 1:0 auf dem Schläger.
Die Krefelder, die wieder mit DNL-Youngster Benjamin Proyer in der vierten Sturmformation spielten, hatten schnell ein Übergewicht, die Aktionen wirkten präziser, die Pinguine waren ein wenig stocksicherer als die Eisbären. Und im Abschuss obendrein auch kaltschnäuzig. Shay Stephenson stocherte nach Vorarbeit von Richard Pavlikovsky und Lynn Lyons zum 1:0 ab (5.) Nur 80 Sekunden später folgte das Sahnestückchen des Abends.
Dusan Milo passte hinter dem eigenen Tor stehend auf Richard Pavlikovsky, der sich an der gegnerischen Verteidigungslinie den Puck schnappte und an Berlins Goalie Rob Zapp vorbei ins rechte obere Toreck traf. In der Folge hatten die Gastgeber noch einige gute Möglichkeiten, die Fühtung sogar noch auszubauen.
Das wollten sich die Eisbären spätestens mit Beginn des Mittelabschnitts nicht mehr mitansehen. Die Gäste wirkten agiler, praktizierten ein wirkungsvolles Forechecking, so dass die Pinguine Probleme bekamen, die Scheibe aus dem Drittel zu bekommen. Belohnt wurde dies allerdings vorerst nicht. Im Gegenteil.
Als Braun in Unterzahl die Scheibe übers Plexiglas beförderte, nutzte Patrick Hager nach Schlagschuss Pavlikovsky die doppelte Überzahl zum dritten Treffer (33.). Dass Daniel Weiß noch vor der Drittelpause das 1:3 markierte, als er den ansonsten vorzüglichen Scott Langkow mit einem Schuss ins kurze Eck düpierte, ließ ein heißes Schlussdrittel erwarten.
Das wurde es, weil die Pinguine nur noch reagierten und versuchten den Vorsprung ins Ziel zu retten. Als Rankel auf 2:3 verkürzte, wurde es eng. Berlin probierte alles, nahm den Keeper vom Eis - umsonst. Danach war der "Kö-Pa" ein Tollhaus. Wohl nicht das letzte Mal.