WZ-Video: Krefeld Pinguine hautnah beim Training und danach
Die Krefeld Pinguine gehen am Freitag mit Benjamin Proyer auf Haie-Jagd. Das 17-jährige Talent des KEV steht in Köln im Kader der Pinguine.
Krefeld. Verkehrte Eishockey-Welt: Die Krefelder Pinguine grüßen nach dem achten Spieltag in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) als Tabellenführer, die hochgehandelten Kölner Haie belegen derweil nur Rang 14. Das hatten sie sich zumindest in der Domstadt ganz anders vorgestellt.
Doch während die Kölner nicht in Tritt kamen, erst sieben Begegnungen in Folge in den Sand und dann Trainer Doug Mason vor die Tür setzten, läuft es ein paar Kilometer rheinabwärts wie am Schnürchen.
Gerade mal zwei Niederlagen, dazu noch denkbar knapp und unglücklich, mussten die Pinguine bislang erst einstecken und finden sich zumindest von der Papierform her vor dem Aufeinandertreffen am Freitag, 14.30 Uhr, im Kölner Eisstadion plötzlich in der Favoritenrolle wieder.
In Krefeld bleibt man trotz alledem gelassen. "Business as usual" lautet die Maxime, Spieler und Trainer arbeiten bei bester Laune konzentriert weiter. Selbst an den beiden trainingsfreien Tagen am Montag und Dienstag ("ein Bonus für die Spieler", so Trainer Igor Pavlov) fanden sich die meisten Spieler entweder im Kraftraum oder zur Regeneration im König-Palast ein. Erst gestern ging es wieder aufs Eis. Ein qualitativ gutes Training trotz der freien Tage, wie der Coach befand.
Mit dabei war in Sergej Stas auch ein Spieler aus der DNL-Mannschaft des Krefelder EV. Er füllte den Kader nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Boris Blank und Philip Riefers (siehe Kasten) auf.
Dem Kader wird der Youngster morgen allerdings nicht angehören (er müsste als ausländischer Spieler erst lizenziert, würde damit die letzte freie Kontingentstelle einnehmen). Dafür nimmt Pavlov Benjamin Proyer mit - ein weiteres Talent aus dem KEV-Stall. "Und ein Mittelstürmer. Den brauchen wir", so der Trainer.
Dass der 17-Jährige in Köln zum Einsatz kommen wird, scheint auf den ersten Blick zwar unwahrscheinlich. Denn Pavlov hat noch eine andere Lösung, die er als Plan B bezeichnet: Soll heißen, er könnte die drei verbliebenen Center rotieren lassen, um mit vier Angriffsblöcken spielen zu können.
Überrascht sein sollte indes niemand, wenn Proyer am Freitag die eine oder andere Eiszeit bekommt. Dafür steht allein schon die Philosophie des Trainers, eigene Talente zu fördern, ihnen Vertrauen zu schenken und sie einfach ins kalte Wasser zu werfen.
Nimmt man den bisherigen Verlauf der noch jungen Saison als Maßstab, sind die Pinguine damit nicht schlecht gefahren. Auch deshalb kommt es am Sonntag im König-Palast zum Spitzenspiel gegen die Eisbären.