Fan-Hearing bei den Pinguinen: „Alle Entscheidungen positiv für Zukunft“

Aufsichtsratschef Schulz rechtfertigt die Veränderungen.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Es wird eine Fortsetzung geben — soviel ist klar. Die positive Resonanz des Fan-Hearings bestärkt beide Seiten, den am Donnerstag entwickelten Dialog zu intensivieren und fortzusetzen. Zukünftig soll zweimal im Jahr ein solches Treffen zwischen den Fans und der Führung der Krefeld Pinguine stattfinden.

Die zentralen Themen rankten sich um die Zukunft, Kosten und Sponsoren. Die von Aufsichtsratschef Wolfgang Schulz vor allem wegen der strukturellen Veränderungen als Übergangssaison bezeichnete Spielzeit geriet auch für ihn persönlich zur Enttäuschung. Schulz: „Das haben wir uns sicherlich ganz anders vorgestellt, aber wir hatten viel Verletzungspech und sind nicht vom Glück verfolgt worden. Alle Entscheidungen, auch im personellen Bereich in dieser Saison, werden positiv für die Zukunft sein. In der nächsten Saison werden wir keine Top-Mannschaft haben, die um Platz drei spielen wird.“

Wesentliche Merkmale für die zukünftige Ausrichtung würden über die Einnahmen und Kosten definiert. Schulz: „Wir müssen unsere Einnahmen verbessern, das geht entweder, indem wir mehr Sponsorengelder erhalten oder die Eintrittspreise erhöhen. Unsere Kosten steigen stetig.“ Für die Berufsgenossenschaft waren 530 000 Euro zu zahlen. Das Bemühen um weitere Sponsoren sei intensiviert worden. Schulz: „Vielleicht kommen wir aber nicht umhin, die Preise zu erhöhen.“

Auf die Nachfrage eines Fans, warum man mit Preiserhöhungen die treuen Fans bestraft, antwortete Schulz: „Wenn wir die Kostensteigerungen nicht auffangen, ist dies das Ende des Krefelder Eishockeys.“ Ein Fan findet vier Euro für eine 0,5-Liter-Flasche Wasser zu viel. Dem stimmte Geschäftsführer Karsten Krippner zu und versicherte, das an den König-Palast weiterzugeben. Krippner: „Aber die beschäftigen den Caterer, da wird nicht viel möglich sein, denke ich.“ Einem anderen Fan sicherte er zu, sich um ein ausgesprochenes Stadionverbot zu kümmern und gab ihm E-Mail-Adresse und Visitenkarte.

Durch den neuen Fernsehvertrag mit der Telekom erhofft sich Krippner eine größere Resonanz, weil jedes Spiel live über Entertain zu sehen sein wird. Das erhöhe das Interesse für Werbepartner. Die von den Pinguinen zuletzt präferierte Spielzeit am Sonntag um 16.30 Uhr wird wegen des neuen Fernsehvertrags kaum zu halten sein. Das Jubiläumsjahr, 80 Jahre Eishockey in Krefeld, soll besondere Aufmerksamkeit erfahren. Krippner: „Das muss gefeiert werden, mit den Fans.“ Den Zwischenruf aus dem Publikum „Am besten mit der Meisterschaft“ erwiderte Trainer Franz-David Fritzmeier: „Wir werden uns stetig verbessern, uns sehr bemühen.“ Er bekräftigte, junge Spieler zu fördern: „Sie müssen eingesetzt werden, wenn es an der Zeit ist. Es bringt aber nichts, sie in der DEL für nur drei Wechsel einzusetzen, wenn sie in der Oberliga konstant spielen können. Wir wollen Erfolg haben, das geht nicht nur mit jungen Spielern. Wir wollen die besten Spieler in unseren Möglichkeiten finden, egal wo die her kommen.“