Gretchenfrage bei den Krefeld Pinguinen — Zugang oder nicht?
Die Krefeld Pinguine beklagen früh in der Saison namhafte Ausfälle. Heute kommen die Kölner Haie an die Westparkstraße.
Krefeld. Die Saison ist jung. Neun Spiele sind es bis jetzt. Von 52 in der Hauptrunde. Das ist rund ein Sechstel. Gemessen an dem, was bisher passiert ist, könnte man auch sagen — ufff, die Saison ist lang. Das sowieso, aber bisher ist viel passiert. Vor allem, zum Leidwesen der Pinguine, in der Reduktion des Personals. Ungewollt natürlich sind die Verletzungen von Justin Feser, Dragan Umicevic und Mike Mieszkowski. Drei Stürmer von Qualität, unterschiedlicher gewiss, aber immerhin aus der Reihe eins, zwei und vier. Eine erhebliche Schwächung auch am Freitag vor dem Derby am Abend (19.30 Uhr) gegen die Kölner Haie.
Die Frage heißt nun, was tun? Wie den Ausfall kompensieren? Über das Team und die Gemeinschaft, oder braucht es neues Personal? Seit gut einer Woche, seit Umicevics Ausfall, der zu denen von Feser und Mieszkowski hinzukam, wabert die Frage, die zur Gretchenfrage wird. Wie das junge Mädchen im Faust fragen sich Fans und Öffentlichkeit in leichter Abwandlung: „Nun sag, wie hast du’s mit nem neuen Spieler?“
Damit das alles nicht in einer Tragödie endet, hat Sportdirektor Matthais Roos auf Anfrage unserer Zeitung die Kriterien für eine mögliche Verpflichtung dargelegt. Geld sei da, wohl nicht richtig viel. Aber immerhin. Der Markt biete Qualität an. Die großen Zweifel kommen auf, jetzt, zu diesem Zeitpunkt in der Saison eine weitere Lizenz zu vergeben. Dabei rümpft Roos die Nase. Ein bisschen früh sei das. Ihm behagt das nicht.
Die Alternativen sind nicht gerade üppig. Möglich wäre Nicolas Linsenmaier nach dem Wochenende aus dem Freiburg-Deal wieder an den Niederrhein zu holen. Darin scheint die absolute Überzeugung zu fehlen. Ansonsten müsste der personelle Aderlass durch das Zusammenrücken im Kader aufgefangen werden. Das scheint angesichts des verbesserten Klimas in der Kabine machbar, die Frage bleibt indes — für wie lange.
Denn auch diese Tatsachen sind nicht vom Tisch zu wischen — die Olympiapause im Februar staucht den Terminkalender zusammen. 49 Spiele sind es bis zum 2. Februar — in 147 Tagen. Da wartet exakt jeden dritten Tag im Schnitt ein Match. Auch wenn ein Sechstel der Saison ja noch nicht so richtig üppig viel ist. Bis zur Deutschland-Cup-Pause ist dann aber auch schon ein Drittel der Saison gespielt. Das ist schon wieder viel. Und dann nicht unbedingt absehbar, wie es mit dem Personal bei den Pinguinen aussieht.