Junge Pinguine wachsen mit den Aufgaben
Den Krefeldern ist in der Deutschen Eishockey Liga noch so manche Überraschung zuzutrauen. Denn die Richtung stimmt.
Krefeld. Die Klubs in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) können Bergfest feiern. Die erste Hälfte der Saison ist absolviert, mit dem Mammutprogramm im Dezember nehmen die Vereine die zweite Halbserie in Angriff oder haben dies am vergangenen Wochenende bereits getan.
Im oberen Tabellendrittel befinden sich fast durchweg die üblichen Verdächtigen wie Berlin, Mannheim, Frankfurt und Düsseldorf, die vor Saisonbeginn auch zum Kreis der Titelanwärter gezählt wurden. Mit zwei Ausnahmen: Die Hannover Scorpions und die Krefeld Pinguine mischen derzeit bei der Vergabe der ersten sechs Play-off-Plätze kräftig mit.
Dabei sind die Pinguine die eigentlich positive Überraschung. Neuer Trainer, zudem ein Neuling im Eishockey-Oberhaus, viele junge Spieler, die erst noch reifen müssen, gepaart mit einer handvoll Routiniers. Ein Mischung, die stimmt. Auch weil Igor Pavlov ("die jungen Spieler werden von mir Eiszeiten ohne Ende bekommen") seinen vollmundigen Ankündigungen Taten folgen lässt.
Der neue Coach wirft die Talente nicht nur ins kalte Wasser, er vertraut ihnen selbst in spielentscheidenden Situationen, in denen gemeinhin auf Erfahrung Wert gelegt wird. Torhüter Danijel Kovacic (21) hat des Trainers Vertrauen ebenso wie Sinan Akdag (19) und Benedikt Schopper (23).
Krefelds jüngstes Verteidigerpärchen darf in Über- wie Unterzahl gleichermaßen ran, eine vierte Angriffsformation, in der selbst schon das 17-jährige DNL-Talent Benjamin Proyer erste Gehversuche in der DEL unternahm, mit den Youngstern André Huebscher (19), Andres Driendl (22) und Michael Endraß (20) steht selbst gegen die gegnerischen Top-Linien auf dem Eis. Man wächst halt mit den Aufgaben.
Dass ein solch junges Team Leistungsschwankungen unterlegen ist, ist normal. Das passiert ja selbst den Erfahrenen. Auch ein Grund dafür, dass die Pinguine in den vergangenen neun Partien (nur drei Siege) etwas aus dem Tritt geraten sind. Doch die Richtung, die der Verein eingeschlagen hat, stimmt. Deshalb ist den Pinguinen in dieser Saison noch so manche Überraschung zuzutrauen. Denn wie gesagt, man wächst mit den Aufgaben.