Pinguine: Durch die Hölle an die Spitze
Das harte Sommerprogramm zahlt sich aus. Die Talente haben ihren Anteil am Höhenflug.
Krefeld. Zwölf Siege aus 18 Spielen, 37 Punkte und Platz eins - die Krefeld Pinguine sind das Überraschungsteam in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Die Krefelder freuen sich über den besten Start seit der Meisterschaftssaison 2003 und dürften vom Erfolg selbst ein wenig überrascht sein. Der war zwar so nicht planbar, dafür wurde er hart erarbeitet. Denn der Grundstein wurde bereits früh gelegt.
"Wir wussten, dass wir einen guten Start brauchen würden und mussten deshalb im Sommer durch die Hölle gehen", sagte Trainer Igor Pavlov angesichts des intensiven Programms in der Saisonvorbereitung, in dem der neue Chefcoach der Mannschaft den Feinschliff verpasst hatte.
Dabei habe er nie an eine bestimmte Platzierung gedacht, bekennt Pavlov. "Mein einziger Gedanke war, eine konkurrenzfähige Mannschaft mit einem guten Charakter zusammenzustellen. Ein Mannschaft, die schnell spielt und bis zum Ende alles gibt. Ein Team, in dem sich die Spieler mögen und füreinander kämpfen. Denn mit einer solchen Mannschaft kann man viel erreichen. Der erste Platz kommt aber auch für mich überraschend - es ist jedoch eine durchaus positive Überraschung", sagte der 43-Jährige, der trotz des Höhenfluges an der mittlerweile schon bescheidenen Zielsetzung - Erreichen der Play-off-Runde - festhält.
Der Erfolg überrascht umso mehr, als Pavlov konsequent an seiner Strategie festhält, auch den jungen Spielern Eiszeiten zu geben. Und die zahlen das in sie gesteckte Vertrauen zurück. So hat sich Sinan Akdag, in der verangenen Saison nur sporadisch eingesetzt, innerhalb kürzester Zeit zu einem gestandenen Verteidiger entwickelt.
"Derzeit mein bester Abwehrspieler, weil er keine Fehler macht", lobte der Trainer, der in André Huebscher, Michael Endraß, Andreas Driendl und Philip Riefers sowie Benedikt Schopper weitere hoffnungsvolle Talente fördern und sich auch nicht scheut, wie im Fall Benjamin Proyer einen 17-jährigen aus der Deutschen Nachwuchsliga ins kalte Wasser zu werfen.
Das wird von den Anhängern honoriert. Während in der Liga rund die Hälfte der Klubs - vor allem Köln, Nürnberg, Hamburg und auch Düsseldorf - zum Teil massive Einbußen bei den Zuschauerzahlen verzeichnen müssen, liegen die Pinguinen im Durchschnitt rund 800 Besucher pro Partie über den Zahlen des Vorjahres. Zumindest da ist sogar noch Luft nach oben ...