Pinguine sichern zwei Punkte
Krefeld muss in Berlin ins Penalty-Schießen. Dort trifft Richard Pavlikovsky zum 3:2.
Krefeld. Die Pinguine hatten diesmal nichts dem Zufall überlassen. Bereits am Vortag waren sie nach Berlin gefahren, um sich in Ruhe auf das Spitzenspiel der DEL vorzubereiten. Anlass zum Regenerieren gab es schließlich reichlich. Das Straßenbahnderby gegen die Düsseldorfer EG hatte reichlich Kraft gekostet, außerdem hatte ein Magen-Darm-Virus an den Kräften und Nerven gezehrt.
In Berlin war davon im ersten Drittel wenig zu spüren. Engagiert und konzentriert gingen die Pinguine das Spiel in der Offensive und noch viel mehr in der Defensive an. Sie ließen die Eisbären kaum zur Entfaltung kommen. Nach vorne half das Selbstvertrauen, das sich die Krefelder durch die Erfolge der vergangenen Wochen erarbeitet hatten. So schnappte sich Patrick Hager in der 13. Spielminute den Puck, zog ab und überwand Berlins Torhüter Rob Zepp.
Nur Sekunden später hatte Michael Endraß die große Möglichkeit zum 2:0, diesmal war Zepp auf dem Posten. Ansonsten hielten die Torhüter in den ersten 20 Minuten den Kasten sauber — kein Wunder bei den überragenden Werten von Zepp (2,47 Gegentore im Schnitt pro Spiel) und Scott Langkow im Krefelder Tor (2,61 Gegentore je Spiel). Langkows Eltern, die das Spiel verfolgten, konnten (wieder einmal) stolz sein auf ihren Sohn.
Die erste Strafzeit gegen die Pinguine für Pascal Trepanier brachte den Ausgleich für die Eisbären. Der beste Scorer der Berliner, Derrick Walser, hatte einen Fernschuss abgelassen, Scott Langkow war die Sicht verdeckt. Walser war auch an der umstrittensten Entscheidung des Schiedsrichters Richard Schütz (ein gebürtiger Krefelder, der in Berlin wohnt) beteiligt: Zunächst schickte er Daniel Pietta, dem besten Scorer der Pinguine, nach einem Knie-Check vom Feld, wenig später durfte auch Walser vorzeitig duschen (Stockschlag).
Pietta wird Sonntag in Köln fehlen, weil es seine dritte große Strafe in dieser Saison. Die Krefelder schockte es zunächst wenig, dass ihre Top-Reihe gesprengt war: Blank zog ab, Pavlikovsky verwandelt den Abpraller zum 2:1 für die Gäste (38.). Doch wieder einmal konnten die Pinguine die Führung nicht verteidigen: Frank Hörtler traf völlig freistehend zum 2:2 (43.). Danach wollten beide Teams das Spiel gewinnen. Krefelds Denis Shvidki traf nur die Latte, auf der anderen Seite lenkt Langkow einen Schuss der Eisbären an den Pfosten. Und wie schon gegen die DEG verließen die Pinguine am Ende die Kraft, was sich in Großchancen der Berliner bemerkbar machte.
Doch es blieb beim 2:2 nach 60 Minuten und den fünf Zusatzminuten. Dank eines starken Langkows und eines Pavlikovsky-Tors im Penalty-Schießen gab es am Ende sogar zwei Punkte. „Wir sind glücklich über den Sieg in Berlin“, sagte Herberts Vasiljevs nach dem Spiel.