Play-offs ohne Happyend
Die Pinguine scheitern unglücklich und können dennoch stolz sein.
Krefeld. In die große Enttäuschung mischte sich nur ganz langsam ein wenig Stolz. So deprimiert Fans, Mannschaft, Trainer und Vereinsführung der Krefeld Pinguine nach dem unglücklichen Aus im dritten Play-off-Halbfinalspiel um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft gegen die Grizzly Adams Wolfsburg am Freitagabend auch waren, allmählich wurde allen bewusst, dass sie dennoch auf eine grandiose Saison zurückblicken können.
Auch wenn der Frust nach der dramatischen und höchstunglücklichen 1:2-Niederlage in der zweiten Verlängerung noch überwiegen sollte.
„Der pfeift doch seit Jahren so einen Sch . . .“, schimpfte Kapitän Herberts Vasiljevs Richtung Schiedsrichter Roland Aumüller, der, so die Meinung der Krefelder, ebenso wie sein Kollege Willi Schimm das Play-off-Duell durch die Zehnminuten-Strafe gegen Vasiljevs in der Schlussphase mitentschieden hatte. „In der DEL wird fantastisches Eishockey gespielt. Aber die Referees sind dieser Entwicklung nicht hinterher gekommen“, sagte auch der Sportliche Berater der Pinguine, Rüdiger Noack.
„Ich habe zwar größten Respekt vor den Schiedsrichtern, aber es bleibt ein bitterer Beigeschmack. Denn das ist eine ganz bittere Pille, die wir schlucken müssen“, sagte Chefcoach Rick Adduono. Zumal er mit seinen Mannen noch Großes vorhatte.
„Deshalb bin ich auch sehr enttäuscht. Denn so wie wir in den Play-offs angefangen haben, war mir klar, dass wir eine Mannschaft haben, die imstande ist, etwas Großartiges zu leisten. Aber wenn wir morgen in Krefeld ankommen, sind sicher alle stolz auf das, was wir erreicht haben“, sagte Vasiljevs.
Zumal kaum einer die Pinguine vor dem Saisonstart auf der Rechnung hatte. „Das war die Meinung der Statistik-Heinis. Aber das zeigt, dass nicht jeder in Deutschland Ahnung vom Eishockey hat“, sagte Nationalstürmer Patrick Hager, der zuversichtlich ist, dass mit den Krefeldern auch in der neuen Spielzeit wieder zu rechnen sein wird.
„Denn der Kern der Mannschaft wird zusammenbleiben, dazu kommt die ein oder andere Verstärkung“, sagte Hager, der mit seinen Teamkollegen am kommenden Freitag in der Rheinlandhalle gemeinsam mit den Fans die Saison ausklingen lassen wird.