Transfermarkt: Der Basar ist eröffnet

Bei den Pinguinen stören Wechselgerüchte die Konzentration vor den wichtigen Spielen.

Foto: Raiko Gayk

Krefeld. Drei von sechs Punkten, Platz drei — unterm Strich liest sich die Wochenendbilanz der Krefeld Pinguine nicht schlecht. Doch bei genauerem Hinsehen tauchen Fragezeichen auf. Denn mit Iserlohn (jetzt Zehnter, 1:4-Niederlage dort) und Schwenningen (Vorletzter, 3:1-Heimsieg) hatten die Pinguine das absolut leichteste Gegnerpaar der noch ausstehenden zwölf Spiele.

Schon am kommenden Wochenende geht es mit Ingolstadt und in Berlin gegen Mannschaften, die unbedingt punkten müssen. Und die eigentlich leistungsmäßig dort erwartet wurden, wo jetzt die Pinguine rangieren.

Da passt es überhaupt nicht ins Konzept von Trainer Rick Adduono, der sogar den Angriff auf Rang eins propagierte, dass die Leistungen der Pinguine in beiden Spielen dürftig waren. So dürftig, dass er offensichtliche personelle Konsequenzen zog. Nationalverteidiger Sinan Akdag wurde vor heimischem Publikum zum Zuschauer degradiert, bevor er in den Schlussminuten noch aufs Eis durfte.

Der 24-Jährige hatte zwar in Iserlohn mächtig gepatzt, aber auch sein Wechsel nach Mannheim hatte für Unruhe gesorgt. Zwar werden Liga-typische Wechsel in der Spielzeit von den Klubs fast nie offiziell kommentiert, aber genauso gern Journalisten „unter der Hand zugeflüstert“.

Zudem lassen sich Wechsel in der schwatzhaften Eishockeyszene ohnehin kaum geheim halten. Und so passt es Trainern — je nach Stimmungslage — manchmal überhaupt nicht in den Kram, wenn Transfergerüchte aufkommen. Vor diesem Hintergrund sorgte auch zunächst die Zwangspause von Mittelstürmer Mark Voakes am Sonntag für Spekulationen.

Der „Zwei-Wege-Stürmer“ soll kommende Saison in Wolfsburg spielen — natürlich nur „inoffiziell“ vermeldet von den dortigen Lokalzeitungen. Montag wurde Voakes die Hand in Gips gelegt. Weitere Untersuchungen sollen folgen. Ein Bruch wurde nicht entdeckt.

Auch bei Torjäger Kevin Clark sind die Gerüchte über einen Wechsel nach Hamburg seit einiger Zeit konstant. Um Verteidiger David Fischer rankten sich auch viele Spekulationen, die kolportierten Freigabeklauseln bei der Vertragsverlängerung für fast alle finanzkräftigeren Ligen sind da auch nur ein teiltaugliches Beruhigungsmittel.

Auch auf der Seite Zugänge werden die Pinguine gehandelt. Dabei werden vor allem gestandene Torhüter mit den Pinguinen in Verbindung gebracht. Hintergrund: Da überall in Europas Ligen sich die Spreu vom Weizen trennt, werden gern von den abgeschlagenen Klubs gutbezahlte Akteure abgegeben. Dass Trainer Adduono vor wenigen Wochen überraschend Kritik am nur mit Jahresverträgen ausgestatteten Duo Tomas Duba und Lukas Lang übte, dürfte die Gerüchteküche noch befeuert haben.