Pinguine: Vasiljevs steht vor Rückkehr
Noch ist unklar, ob der 37-Jährige die Pinguine am Freitag gegen Iserlohn als Kapitän auf das Eis führt.
Krefeld. Als Herberts Vasiljevs am 7. April nach dem verlorenen Halbfinalspiel gegen die Eisbären Berlin das Eis verließ, hat er sicherlich nicht gedacht, dass dies sein letzter Pinguine-Einsatz in einem Pflichtspiel für fast zehn Monate sein könnte. 285 Tage sind seitdem vergangen, fast die Hälfte der Zeit fiel der Kapitän verletzt aus. Doch am Freitag will der 37-Jährige gegen die Iserlohn Roosters wieder auflaufen. Um mit den Krefeldern den Einzug in die Play-offs zu schaffen und um fit für Olympia zu werden (die WZ berichtete).
„Er sagt, dass er bereit ist. Mental und von der Arbeitseinstellung her ist er gut drauf“, sagt sein Trainer Rick Adduono. Vasiljevs müsse nach der langen Pause auf dem Eis allerdings noch schneller werden. Adduono muss jetzt nicht nur entscheiden, in welcher Reihe Vasiljevs spielt — möglicherweise mit Boris Blank und Joel Perrault — sondern auch, wer als Kapitän aufläuft. Josh Meyers stand in dieser Saison bei nahezu jedem Spiel auf dem Eis, Vasiljevs ist der etablierte Kapitän der Vorjahre.
Doch auch die Personalie David Fischer verlangt Entscheidungen. Der Amerikaner meldet sich nach seiner Gehirnerschütterung zurück, damit sind alle Spieler mit einer Ausländer-Lizenz wieder fit. Als überzähliger elfter Ausländer muss einer von ihnen auf die Tribüne. Eine Option wäre es, mit Lukas Lang statt dem Tschechen Tomas Duba im Tor aufzulaufen. Erst am Freitag will sich das Trainerteam aber in diesen Fragen entscheiden.
Dem kanadischen Trainer ist immer noch der Frust über die ebenso unnötige wie unmotivierte Niederlage am Sonntag gegen die Eisbären Berlin anzumerken. „Wir haben Fehler gemacht, die man nicht machen darf, wenn man ein Spitzenteam sein will.“ Vor allem die beiden Gegentreffer in Krefelder Unterzahl und das Defensivverhalten haben dem Kanadier nicht gefallen. „Solche Defensivfehler können wir uns nicht erlauben, vor allem nicht im König-Palast“, sagt Adduono.
Zeit zum Nachdenken über ihre Leistung hatten seine Pinguine in der Woche reichlich. Die Trainings waren lang und kein Spaß“, sagt Adduono. Wieder stand bei den Einheiten — mehrere Spieler fehlten angeschlagen oder erkrankt — das Überzahlspiel im Fokus. Das ist immer noch das zweitschlechteste der Liga, das vor Monaten von Adduono vorgegebene Ziel einer Powerplay-Erfolgsquote von 20 Prozent wurde nie erreicht. Eine glückliche Woche dürfte deshalb nur Andreas Driendl gehabt haben, der zum zweiten Mal Vater geworden ist. Gabriel heißt der zweite Sohn des Centers.
Adduono würde am Wochenende vor allem eins glücklich machen: „Ein Überzahlspiel wie das der Anaheim Ducks“, sagt der Trainer mit einem Augenzwinkern. Das NHL-Team erzielte gegen die Vancouver Canucks sechs Powerplay-Tore.